RoVisG ist ein europäisches Gemeinschaftsprojekt, das dazu dient wichtige EU-Institutionen zusammenzubringen, die auf den Gebieten "Robotergestütztes Sehen" und der Navigation im Weltraum tätig sind. Die Abkürzung PRoVisG steht für Planetary Robotics Vision Ground Processing, was frei übersetzt bedeutet: "Planetare Bodenprozessierung durch sehende Roboter". Das Ziel ist es, "State-Of-The-Art" Technologien zu bündeln, um eine effektive Nutzung der aufgenommenen Bilddaten in zukünftigen Weltraummissionen zu gewährleisten. Damit soll die Grundlage geschaffen werden für eigene europäische Missionen zu den Planeten und deren Erkundung mit Landefahrzeugen (http://www.provisg.eu/).
Die USA haben hier bereits herausragende Leistungen erbracht. So hat die NASA mit ihrer Mars Exploration Rover (MER) Mission zwei Landefahrzeuge sicher auf den Mars geschickt, die mittlerweile eine erhebliche Fahrstrecke zurückgelegt haben (http://marsrover.nasa.gov/home/). Aufgrund langjähriger erfolgreicher Zusammenarbeit europäischer und US-amerikanischer Weltrauminstitutionen konnte die NASA für PRoVisG als Partner gewonnen werden.
Das DLR beteiligt sich an diesem Projekt in vielfältiger Weise. So werden zunächst die Erfahrungen vergangener bzw. laufender Rover-Missionen ausgewertet, um daraus Planungsgrundlagen für zukünftige Missionen abzuleiten. Es werden zum Beispiel Stereo-Bilddaten der MER Panoramic Camera (PanCam) in unserer Abteilung verarbeitet, um verbesserte drei-dimensional Rekonstruktionen der Mars-Oberfläche zu erstellen. Typische Datenprodukte sind Digitale Geländemodelle (DGM), Höhenkarten und Gefällekarten.
Ein Forschungsschwerpunkt ist hierbei, DGMs unterschiedlicher Punktgenauigkeit, Größe und Perspektive mit einander zu kombinieren. So sollen DGMs, die aus Bilddaten vom Boden (Rover) abgeleitet wurden mit DGMs auf der Grundlage von Orbiter-Bilddaten (z.B. der europäischen Missionen wie Mars Express, http://www.dlr.de/mars-express/ ), miteinander verknüpft werden.
Ein Ziel der Auswertung von Rover Bilddaten ist außerdem die Suche nach sicheren Landeplätzen für zukünftige Rover-Missionen. Dies erfordert eingehende Vergleiche von Bilddaten aus der Umlaufbahn mit den Bilddaten der Rover, um zu prüfen in wie weit Verfahren der Gelände-Charakterisierung (z.B. zur Oberflächenrauhigkeit) mit den am Boden gewonnenen Daten in Einklang stehen.
Dieses Projekt wird von der Europäischen Union durch das Siebte Forschungsrahmenprogramm (FP7) unterstützt.