In Deutschland leben rund zehn Millionen Menschen mit einer Behinderung. Um ihnen eine gleichberechtigte Teilhabe am täglichen Leben zu ermöglichen, hat die Bundesregierung den „Nationalen Aktionsplan“ zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention verabschiedet. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) treibt dies voran, indem es schwerbehinderten Menschen mit verschiedenen Förderprogrammen die gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsleben ermöglicht. Zudem fördert das BMAS die soziale Teilhabe und die Integration von Flüchtlingen in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Die interdisziplinäre Projektgruppe „Inklusion, Integration, Teilhabe“ des DLR Projektträgers unterstützt das BMAS in diesen Schwerpunkten. Fachleute aus den Bereichen „Gesundheit“ und „Bildung, Gender“ beraten Förderinteressierte, begutachten Projektanträge und verwalten treuhänderisch Fördermittel.
So begleiten unsere Expertinnen und Experten das Programm der Bundesregierung „zur intensivierten Eingliederung und Beratung schwerbehinderter Menschen“. In 59 Modellvorhaben werden in diesem Programm Ansätze zur Ergänzung bestehender Förderinstrumente entwickelt und erprobt und die lokalen Beschäftigungsbedingungen für schwerbehinderte Menschen verbessert. Neue Ausbildungs- und Beschäftigungsverhältnisse werden geschaffen und bestehende Arbeitsplätze stabilisiert. Vor allem schwerbehinderte Menschen mit besonderen Vermittlungshemmnissen, also Personen, die lange arbeitslos und/oder lebenserfahren sind, profitieren von diesem Programm. Beispielsweise führen einige Projekte intensive Analyseverfahren, insbesondere zu Beginn der Betreuung, durch. Andere Projekte vermitteln die Teilnehmenden direkt ins betriebliche Umfeld und coachen sie „vor Ort“. Andere Projekte erproben verschiedene Wege der Sensibilisierung von Arbeitgebern, wieder andere konzentrieren sich auf die Umsetzung kreativer Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit
Sich austauschen und miteinander vernetzen, voneinander lernen und sich über neue Ansätze zur Inklusion behinderter Menschen informieren – darum ging es bei der bundesweiten Netzwerktagung „Inklusion erfolgreich gestalten“. Mit einem Mix aus Impulsvorträgen, Gesprächsrunden und Workshops, wissenschaftlichen Auswertungen, „Speed Dating“-Runden sowie einem Markt der Möglichkeiten näherten sich die knapp 200 Inklusions-Expertinnen und Experten nicht nur der Frage nach den Erfolgsfaktoren von Inklusion an. Auch die gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen hinsichtlich der Eingliederung schwerbehinderter Menschen ins Arbeitsleben, die gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie die mögliche Übertragbarkeit von praxiserprobten Ansätzen, Methoden und Strategien wurden beleuchtet
Die Ergebnisse der Tagung sind in der Publikation „INKLUSION ERFOLGREICH GESTALTEN. Erfahrungen • Ergebnisse • Praxisbeispiele“ gebündelt. Darüber hinaus enthält die Broschüre eine Vielzahl an innovativen Beispielen aus der Praxis, in denen einzelne Projekte ihre erfolgreich erprobten Beratungs- und Handlungsansätze skizzieren. Die Publikation ist zum privaten Gebrauch kostenlos als Printversion bestellbar. Bitte richten Sie Ihre Anfrage mit Angabe der gewünschten Stückzahl und Ihrer Adresse an: desiree.grothues@dlr.de
Die Netzwerktagung „Inklusion erfolgreich gestalten“ brachte Praktikerinnen und Praktiker aus Verwaltung und Wirtschaft mit Vertreterinnen und Vertretern der Bildung, der Wissenschaft und der Politik miteinander ins Gespräch.
© Perspektiva gGmbH, Fulda / photoebene Marzena Seidel
Betonte die Bedeutung neuer und strategisch sinnvoller Ansätze zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen ins Arbeitsleben: Dr. Rolf Schmachtenberg (BMAS)
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