Die Bundesregierung hat sich mit ihrer „Strategie zur Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung“ klar zu einer vernetzten, offenen und globalen Wissensgesellschaft bekannt. Bildungs- und Wissenschaftsdiplomatie ist ein wichtiges Element dieser Strategie und unterstreicht die Bedeutung der bildungs- und wissenschaftlichen Zusammenarbeit für stabile bi- und multilaterale Beziehungen und eine evidenzbasierte Politik.
Unter dem Begriff „Bildungs- und Wissenschaftsdiplomatie“ versteht das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Aktivitäten an der Schnittstelle von internationaler Politik, Bildung, Wissenschaft und Innovation. Ziele sind:
In Zeiten erodierender Tendenzen im Multilateralismus und gleichzeitig drängender Herausforderungen in vielen Ländern und Regionen steigt die Bedeutung der Bildung und Wissenschaft für Politik und Gesellschaft. Die Kooperationen in Bildung und Wissenschaft können zu vertrauensvollen und nachhaltigen Partnerschaften führen, die einen zivilgesellschaftlichen Austausch auch in politisch schwierigen Zeiten ermöglichen. Zudem sind politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger auf eine verlässliche, wissenschaftliche Evidenzgrundlage angewiesen. Die aktuelle COVID-19-Pandemie verdeutlicht diese Zusammenhänge noch einmal eindrücklich.
Das BMBF ruft mit dieser Richtlinie zu Bewerbungen um den Preis „Raising the Profile of Education and Science Diplomacy“ auf. Der Förderpreis soll dazu beitragen,
Ziel des Preises ist es, die Rolle der internationalen Bildungs- und Wissenschaftskooperation als „Brückenbauer“ für mehr Wohlstand und Stabilität in einem Land bzw. einer Region stärker sichtbar zu machen und die Preisträgerinnen und Preisträger in dem Ausbau ihrer bildungs- und wissenschaftsdiplomatischen Aktivitäten zu unterstützen. Daher sollen die Preisträgerinnen und Preisträger mittels eines Kommunikationskonzepts für ein Jahr ihre bildungs- und wissenschaftsdiplomatischen Aktivitäten sowohl in Deutschland als auch im Ausland öffentlichkeitswirksam sichtbar machen. Dabei sollen sie das Potential der deutschen Bildungs- und Wissenschaftskooperation aufzeigen und darstellen, wie ihre internationalen Maßnahmen zu mehr Vertrauen und Nachhaltigkeit in den internationalen Beziehungen führen bzw. ihre Bildungsmaßnahmen und wissenschaftlichen Arbeiten zur politischen Lösung von drängenden Herausforderungen beitragen. Zur Umsetzung der Kommunikationsmaßnahmen sollen die Preisträgerinnen und Preisträger eine verständliche Sprache sowie kommunikative und gesellschaftsnahe Formate wählen, die einen Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ermöglichen. Diese sollen die verschiedenen Zielgruppen, z. B. Auszubildende, Lehrende, Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, Wissenschaftsjournalistinnen und Wissenschaftsjournalisten, politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger sowie die interessierte Öffentlichkeit, adressieren. Die Kommunikationsmaßnahmen sollen in weitere internationale Partnerschaften und nachhaltige Austauschmodelle münden, in denen die deutschen Partner ihre Rolle als bi- oder multilateraler Vermittler in Bildung, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft auf- und ausbauen.
Es werden bis zu drei Förderpreise in Form von Zuwendungsvorhaben vergeben. Zwei Vorhaben werden mit bis zu 75 000 Euro gefördert. Ein Vorhaben wird zusätzlich einen Publikumspreis von bis zu 25 000 Euro erhalten, seine Förderung wird sich somit auf maximal 100 000 Euro belaufen. Der Publikumspreis wird durch eine Online-Abstimmung von der interessierten Öffentlichkeit bestimmt.
Förderung: International
Einreichungsfrist: 04.09.2020
Auftraggeber: BMBF
Richtlinie zur Verleihung des Förderpreises „Raising the Profile of Education and Science Diplomacy“