Fördermittelgeber
BMG

Konzeption, Umsetzung und Evaluation eines wissenschaftlichen Modellprojekts zur Durchführung qualitätsgesicherter Kidstime Workshops

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Kinder von Eltern mit schwerwiegenden psychischen Erkrankungen haben häufig einen besonderen Unterstützungsbedarf. Leiden Eltern an einer solchen Erkrankung, so kann dies Auswirkungen auf die ganze Familie haben. Nicht jede psychische Erkrankung führt zwangsläufig zu einer eingeschränkten Erziehungskompetenz und macht besondere familienbezogene Unterstützungsmaßnahmen erforderlich. Viele Familien finden geeignete Wege, mit den Belastungen umzugehen und negative Folgen für die Kinder zu vermeiden. Bei schwerwiegenden, lang andauernden psychischen Erkrankungen eines Elternteils sind jedoch die Belastungen für die Familien und die Kinder hoch. Diese Kinder haben ein erhöhtes Risiko selbst psychisch zu erkranken oder psychische Auffälligkeiten zu entwickeln.

Vor diesem Hintergrund werden betroffene Kinder und ihre Familien zunehmend in den Blick genommen, um ihnen möglichst bedarfsgerecht Unterstützung zu geben. Dazu gehören neben den therapeutischen Angeboten der medizinischen Versorgung der Eltern auch niederschwellige familienunterstützende Angebote insbesondere auf kommunaler Ebene. Die Notwendigkeit, Kinder und ihre Familien durch Hilfen und präventive Angebote frühzeitig, niedrigschwellig und direkt zu erreichen, hebt auch der Bericht der interministeriellen Arbeitsgruppe Kinder psychisch und suchtkranker Eltern hervor.

Zu diesen kommunalen familienunterstützenden Angeboten gehören auch die sogenannten „Kidstime Workshops“. Diese in Großbritannien entwickelten Workshops werden seit 2015 in Deutschland in einzelnen Regionen mit Schwerpunkt in Norddeutschland durchgeführt (kidstime-netzwerk.de). Es handelt sich um ein Angebot, welches sich speziell an Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil und insbesondere an die betroffenen Kinder richtet. Der Ansatz ist kommunal ausgerichtet und bietet niederschwellig für die betroffenen Familien eine Mischung aus sozialem Event, Wissensvermittlung und Erfahrungsaustausch, Spiel, Multifamilienarbeit sowie Elementen aus systemischer Therapie und kreativer Kindertherapie. Dabei verstehen sich die Kidstime Workshops ausdrücklich nicht als medizinische Behandlung, sondern als ein sozialkompensatorisches Angebot, bei dem auf die elterliche Erkrankung bezogene Information und die Entlastung der Kinder im Mittelpunkt steht. Die Workshops werden an ihren Standorten von einem multiprofessionellen Team mit mehreren betroffenen Familien durchgeführt, und es werden so die Vernetzung und Kommunikation der Familien untereinander gefördert.

Ziel der Förderung ist die überregionale Verbreitung dieses kommunalen Ansatzes und – soweit möglich - die Verknüpfung mit bestehenden Netzwerkstrukturen. Hierbei sollen vorrangig Regionen bzw. Länder erreicht werden, in denen noch keine Kidstime Workshops angeboten werden. Die Kommunen sollen in ihrem Bestreben unterstützt werden, zielgerichtete präventionsorientierte Hilfsangebote für Familien mit psychisch erkrankten Elternteilen im Rahmen eines kommunalen Netzwerks aufzubauen. Weiterhin sollen die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Aufbau der Unterstützungsangebote ausgewertet werden und die Voraussetzung für eine weitere Verbreitung geschaffen werden. Die Erfahrungen sollen so auch nutzbar gemacht werden für die Entwicklung und die Verbreitung vergleichbarer Angebote.

Kontakt

Dr. Eva Becher
Gesundheitswesen, Versorgungsforschung
Gesundheit
Tel.: +49 30 67055 7917
E-Mail: Eva.Becher@dlr.de

Förderprogramm
Ressortforschung des BMG (Bekanntmachungen)
Förderregion
National
Status
geschlossen
Einreichungsfrist
Auftraggeber
BMG
Fördermittelgeber
BMG

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