Die zukünftige europäische Trägerrakete Ariane 6 soll im Jahr 2022 zum ersten Mal ins All starten. Damit sie alle Nutzlasten sicher auf ihre Umlaufbahnen bringen kann, müssen auch die Triebwerke für den neuen Träger zuvor ausführlich getestet werden. Für den Test der Oberstufe der neuen Trägerrakete wird eine neue Anlage am Standort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Lampoldshausen errichtet: Im Rahmen der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA in Berlin haben am 2. Juni 2016 die Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Prof. Pascale Ehrenfreund, und der Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA, Prof. Johann-Dietrich Wörner, den Vertrag über Entwicklung und Bau des Prüfstandes P5.2 für das Ariane- Trägerraketenprogramm unterzeichnet. In dieser Anlage können gesamte Oberstufen getestet werden - ein Alleinstellungsmerkmal in Europa.
Vor dem Erstflug der Ariane 6 wird die Oberstufe der neuen Trägerrakete in Lampoldshausen auf Herz und Nieren geprüft. Dafür soll auf diesem neuen Prüfstand P5.2 am DLR-Standort Lampoldshausen die Oberstufe der Ariane 6 umfangreiche Tests durchlaufen. Hierzu zählen neben Versuchen zur Be- und Enttankung auch komplette Stufentests, bei denen die Oberstufe mit laufendem Triebwerk betrieben wird. Technisch verantwortlich für den Bau und den späteren Betrieb des Teststandes ist das DLR- Institut für Raumfahrtantriebe. An den Prüfständen des Standorts Lampoldshausen testet das DLR im Auftrag der ESA und der europäischen Raumfahrtindustrie Flüssigtriebwerke verschiedenster Leistungsklassen. Der P5.2 ist eine großartige Erweiterung des Testportfolios, neben Triebwerken und deren Komponenten können damit in Zukunft komplette Oberstufen getestet werden. Diese Fähigkeit ist europaweit einzigartig.