Im Juli 2006 startete der deutsche ESA-Astronaut Thomas Reiter mit dem Space Shuttle Discovery zu seinem Langzeitaufenthalt auf der ISS. Reiter, seit 1992 ESA-Astronaut, hatte bereits Erfahrung mit Langzeitflügen – er war im Jahr 1995 für 179 Tage auf der MIR gewesen.
Die ESA-Mission namens ASTROLAB markierte den Beginn der Langzeitpräsenz europäischer Astronauten auf der ISS. Mit der Mission Astrolab verrichten erstmals wieder drei Astronauten ihren Dienst im All, was insbesondere der Forschung auf der ISS zu Gute kam.Zwei Tage nach der Ankunft auf der ISS übernahm Reiter seine Aufgabe als zweiter Flugingenieur. Seine Tätigkeiten umfassten unter anderem Kontrolle und Wartung der Raumstation, Überwachung der Umwelt- und Lebenserhaltungssysteme, Gesundheit und Sicherheit der Crew, Außenbordaktivitäten (Extra Vehicular Activity – EVA) und Logistikhandling der Progress-Transporter. ASTROLAB beinhaltete ein europäisches Programm mit 36 Experimenten aus Humanphysiologie, Plasmaphysik, Strahlendosimetrie und aus Industrie und Bildung.
Die 150 Tage dauernde Mission wurde von der Col-CC Flugbetriebsmannschaft im GSOC unter ESA-Beauftragung koordiniert und kontrolliert und diente als realistische Vorbereitung auf den Columbus- Flugbetrieb und zur Erprobung der Col-CC Betriebs- und Kommunikationseinrichtungen.