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Erste DTN (Delay Tolerant Network) Tests zwischen NASA und GSOC erfolgreich



Quelle: NASAIm Rahmen einer CCSDS (Consultative Commitee for Space Data Systems) Kooperation zwischen dem DLR und der NASA wurde eine operationelle DTN Verbindung zwischen dem GSOC und dem Marshall Space Flight Center in Huntsville, Alabama aufgebaut. Zum ersten Mal flossen am 26. Mai 2014 operationelle Daten über das IGS (Interconnected Ground Subnet) Network durch den neu aufgebauten DTN Tunnel.

Das Delay-Tolerant (oder auch Disruption Tolerant) Netzwerk ist eine Protokollarchitektur zur Überwindung technischer Problem nicht unterbrechungsfreier und heterogener Kommunikationsnetz­werke. Die Architektur basiert auf dem von der NASA entwickelten interplanetaren Internet (IPN) für die Weltraumkommunikation. Der große Unterschied vom DTN zu anderen Datennetzen ist die fehlende dauerhafte Verbindung zwischen Datenquelle und Datenziel.

In dieses Fall, ist der Ansatz des Store and Forward-Prinzips sinnvoller. Dabei werden die Daten in kleinen Paketen (so genannte Bundles) von einem Netzwerkteilnehmer zum nächst erreichbaren übertragen und jeweils gespeichert, bis die Übertragung zum Zielrechner erfolgreich bestätigt werden konnte. 

Heute gibt es zwei Implementierungen des DTN Protokolls, ION und DTN2. Die DLR hat bisher Erfahrung im Einsatz und Test von ION im Institut für Kommunikation und Navigation (KN). Im Rahmen einer Kooperation und mit der Unterstützung von KN wurde entsprechendes Knowhow ans GSOC transferiert und DTN2 für den Test mit dem Marshall Space Flight Center implementiert. 

Die aktuelle Konfiguration transferiert GSE Pakete aus den Huntsville Operations Support Center (HOSC) zum Columbus Control Center (Col-CC). Um operationelle GSE Pakete nicht zu beeinflussen, wurde eine neue, parallele Verbindung aufgebaut um die Daten über DTN zu transportieren.

In jedem Fall ist eine genaue Planung mit Real Time Operations notwendig. Wenn ausreichend Bandbreite vorhanden ist, können Daten über den alt hergebrachten Weg und gleichzeitig durch den DTN Tunnel ins Col-CC transferiert werden. Beide Verfahren können so miteinander verglichen werden. Da das IGS ein extrem stabiles Netzwerk ist, kann man das neue Protokoll auch leicht testen.

Verbindungsunterbrechungen kann man simulieren, in dem man Firewall Ports für eine festgelegte Zeitspanne (Sekunden, Minuten, Stunden) schließt. So kann man überprüfen wie gut die Daten mit oder ohne Verlust übertragen werden.

Das Bundle-Protokoll ist, wie der Name schon sagt, eine Folge von zusammenhängenden Datenblöcken in einem Bündel. Dabei enthält jedes Bündel im Gegensatz zu einem individuellen Datenblock ausreichende semantische Informationen, um eine Applikation fortzusetzen, wie etwa die Columbus Applikation. Bündel werden zwischen den an das Netzwerk angeschlossenen Knoten nach dem Store and forward Prinzip übertragen. Dabei können verschiedene Transportprotokolle verwendet werden, die auf dem IP-Protokoll basieren können. Aktuell wurde ein UDP Datenstrom in einem TCP DTN Tunnel übertragen.

Einen Sicherheitslevel in einem Netz ohne permanente Verbindungen zu garantieren ist schwierig, da kryptographische Protokolle oder ein Schlüsselaustausch aufwendig wird. Denn hier besteht die Notwendigkeit, dass ein beliebiger Netzwerkknoten ständig andere nur temporär im Netz erreichbare Netzwerkknoten sicher erkennen bzw. dann auch sicher erreichen muss. Aus dem DTN-Bereich selbst stammt die Anwendung der ID-basierten Kryptographie, die es Netzwerkknoten ermöglicht, mit ihrer öffentlichen ID verschlüsselte Daten zu empfangen.

Zukünftige Tests werdn vor allem die Performance beim Datentransfer im Auge haben. Neben Verbindungen über das IGS werden Verbindungen über das Internet parallel getestet. Schließlich soll auch die Kompatibilität mit ION und DTN2 mit JSC in Houston und JPL in Pasadena in weiteren Tests betrachtet werden.

 

 


Kontakt
Dr.rer.nat. Osvaldo Luis Peinado
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Raumflugbetrieb und Astronautentraining

Oberpfaffenhofen-Wessling

Tel.: +49 8153 28-3010

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