Aschau – Nach ausführlichen Verhandlungen haben die Firma BAYERN-CHEMIE und die Abteilung Mobile Raketenbasis (MORABA) der Einrichtung Raumflugbetrieb und Astronautentraining des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) einen Vertrag zur Entwicklung und Herstellung von Feststoffraketenmotoren unterzeichnet.
Die Raketenmotoren werden für Flüge eingesetzt, die der wissenschaftlichen Forschung dienen. Für Planung, Vorbereitung und Durchführung von Höhenforschungsprojekten hat die MORABA eine einzigartige mobile Infrastruktur und Hardware entwickelt, mit der seit den späten 1960er Jahren innerhalb kurzer Zeit an beliebigen Orten der Erde Forschungsraketen gestartet werden.
Die neuen Feststoffraketenmotoren werden vornehmlich als Unterstufe in mehrstufigen Konfigurationen eingesetzt und stellen durch ihre spezifische Leistungsfähigkeit eine Erweiterung der Fähigkeits- und Leistungspalette der Mobilen Raketenbasis dar. Mit jeweils 800 Kilogramm Treibstoff sind diese Neuentwicklungen die größten jemals von der BAYERN-CHEMIE entwickelten und gebauten Motoren. Um Risiken, Kosten und Entwicklungszeit zu minimieren, wird sich das Design der Motoren an bestehenden Anwendungen aus dem Bereich Luftverteidigung orientieren. Die Forschungsraketen können mit den neuen Motoren als Unter- sowie Oberstufe Nutzlasten von 400 kg in Höhen von bis zu 260 km bringen.
Dr. Wolfgang Rieck, Geschäftsführer der Bayern-Chemie: „Wir freuen uns sehr auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem DLR. Die Höhenforschung ist ein neues und spannendes Anwendungsfeld für unsere Antriebstechnologien.“
Prof. Dr. Felix Huber, Direktor des Raumflugbetrieb und Astronautentraining: „Wir freuen uns, mit dieser Beauftragung der Bayern-Chemie GmbH einen starken Partner zu gewinnen und einen maßgeschneiderten Raketenmotor für unsere Forschungsmissionen entwickeln zu können. Wir erweitern aktiv unsere Raketenmotorfamilie und das Leistungsportfolio der Mobilen Raketenbasis und stellen den Wissenschaftlern gewohnt hochwertige Fluggelegenheiten zur Verfügung.“
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Die BAYERN-CHEMIE ist ein globaler Technologieführer für Lenkflugkörper und Raumfahrtantriebe mit mehr als 60 Jahren Erfahrung in der Entwicklung und Produktion von regelbaren Feststoff-Staustrahlantrieben, Hochleistungsantrieben mit Ein- und Mehrfachpulstechnologie, regelbaren Antrieben mit Gel-Treibstoffen und Gasgeneratoren sowie Technologieprojekte auf dem Gebiet der luftatmenden Antriebe. Seit 2014 bringt das Unternehmen seine technologischen und methodischen Kernkompetenzen gezielt im zunehmend kommerzialisierten und schnell wachsenden Raumfahrtmarkt ein. Das breite Technologieportfolio bietet dabei Anwendungspotential für Forschungsraketen, Satelliten, Launcher und weitere Plattformen. Die BAYERN-CHEMIE mit Sitz in Aschau/Inn ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen des MBDA-Konzerns und fungiert innerhalb des Konzerns als Kompetenzzentrum für Raketenantriebe.