Am 15. Mai 2020 ist der Mikrolauncher-Wettbewerb des DLR Raumfahrtmanagements gestartet. Der Wettbewerb fördert deutsche Start-Ups in einer Gesamthöhe von 25 Millionen Euro, die Mikrolauncher entwickeln und kommerziell betreiben wollen. Maximal fünf Unternehmen konnten daran teilnehmen, von denen während der zweijährigen Laufzeit zwei Gewinner von einer Expertenjury ausgewählt werden. Den Vorsitz der Jury hat Thomas Jarzombek (MdB), Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt, inne. Die Gewinner erhalten Fördergelder für die abschließende Qualifikationsphase ihres Trägersystems inklusive der Durchführung von jeweils zwei Demonstrationsflügen, die im Zeitraum 2022 bis 2023 stattfinden sollen. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Entwicklung eines kommerziellen und kostengünstigen Zugangs zum Weltraum sowie von langfristig tragenden Geschäftsmodellen im Mikrolauncherbereich zu fördern.
25 Millionen Euro Fördergelder für neue Trägersysteme
Der Mikrolauncher-Wettbewerb gliedert sich in drei Phasen: In der Vorrunde (2020) wurden drei teilnehmende Start-ups ausgewählt, die jeweils 500.000 Euro Fördergelder erhalten. Im Verlauf der Hauptrunde (2021) wird der Sieger des Wettbewerbs ermittelt, der eine Förderung von elf Millionen Euro erhalten wird. In der dritten Phase (2022) erfolgt die Vergabe des 2. Platzes, der ebenfalls mit elf Millionen Euro dotiert ist.
Die Förderung erfolgt im Rahmen des C-STS-Programms der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Entscheidend für die Auswahl der Teams in allen drei Wettbewerbsphasen sind jeweils technische, wirtschaftliche und operationelle Bewertungskriterien. Das Ergebnis der Bewertung einer jeden Wettbewerbsrunde erhalten die Teilnehmer schriftlich innerhalb von vier Wochen nach dem jeweiligen Teilnahmeschluss. Den ausgewählten Firmen wird zudem ein Unterstützungsschreiben (Letter of Support) überreicht, das für die Angebote an die ESA erforderlich ist. Die Förderung durch die ESA erfolgt mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), die auf der ESA-Ministerratskonferenz Space19+ in Sevilla im November 2019 gezeichnet wurden
Teilnahme am Wettbewerb
Am Wettbewerb teilnehmen konnten deutsche Start-up-Unternehmen, die Transportdienstleistungen von der Erde in den Orbit ("Earth to Orbit") auf Basis eines selbst entwickelten Mikrolaunchers anbieten. Voraussetzung für die Teilnahme war außerdem die Bereitschaft, den Mitflug von vom DLR ausgewählten nichtkommerziellen Nutzlasten von Hochschulen oder Forschungseinrichtungen mit jeweils maximal 150 Kilogramm Gesamtmasse auf den geförderten Qualifizierungsflügen kostenfrei zu ermöglichen. Zudem gelten die Rahmenbedingungen für das ESA C-STS-Programm. Bewerbungsfrist war der 20. Juni 2020.