Eisen-Silizium-Legierungen besitzen ausgezeichnete weichmagnetische Eigenschaften. Das heißt, sie können sehr gut in einem magnetischen Feld magnetisiert werden. Daher werden sie zur Herstellung von Elektromotoren, Transformatoren und Generatoren verwendet. Diese Legierungen enthalten etwa drei Prozent Silizium. Optimale magnetische Eigenschaften und minimale Leistungsverluste werden jedoch beim Einsatz von Legierungen mit etwa 5,5 bis 6,5 Gewichtsprozent Silizium erzielt.
Die Magnetostriktion bezeichnet die Verformung von ferromagnetischen Stoffen (Übergangsmetallen wie Eisen, Nickel oder Kobalt) in Abhängigkeit von angelegten magnetischen Feldern. Sie ist bei den silizumhaltigeren Legierungen sehr gering, so dass keine periodischen Dehnungen im elektromagnetischen Wechselfeld auftreten. Daher bleibt das so genannte Brummen aus, das wir von Transformatoren in Umspannstationen kennen.
Leider ist diese Verbesserung der magnetischen Fähigkeiten verbunden mit einer drastischen Abnahme der Duktilität bei Raumtemperatur. Unter Duktilität ist die Eigenschaft zu verstehen, unter Einwirkung äußerer Einflüsse zur dauerhaften Verformung zu neigen, ohne dass dabei Werkstofftrennungen auftreten. Die Abnahme dieser Fähigkeit macht eine konventionelle Herstellung durch Kaltwalzen nahezu unmöglich.
Die Ursache für diese Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften ist bekannt. Entscheidende Faktoren hierfür sind die Ausbildung so genannter Überstrukturen (Bereiche mit geordneten Eisen- und Silizium-Atomen) und Segregationsvorgänge (Entmischungsvorgänge) des Siliziums während der Erstarrung.
Gewisse Anteile des Siliziums lassen sich durch Aluminium ersetzen. Dann erreichen die weichmagnetischen Eigenschaften des Materials nicht ganz die optimalen Werte des reinen Eisen-Siliziums. Allerdings ist der entscheidende Vorteil des Aluminiums, dass es die Kaltwalzbarkeit verbessert. Die Herstellung solcher Legierungen unter Schwerelosigkeit soll dazu dienen, die Möglichkeiten der Bildung segregationsfreier Legierungen zu untersuchen. Zudem sollen bei den Experimenten Oberflächenspannung und Viskosität der flüssigen Schmelze unter Schwerelosigkeit bestimmt werden. Die Ergebnisse sind für die industrielle Produktion hochqualitativer Elektrostähle von großer Bedeutung.