Neue Legierungen auf Zirkonium-Basis können so weit unter ihren Schmelzpunkt unterkühlt werden, ohne zu kristallisieren, dass die Struktur der Flüssigkeit eingefroren wird und sie zu einem Glas erstarren. Metallische Gläser besitzen zum einen aufgrund ihrer geringen Dichte und hohen Festigkeit ein Anwendungspotenzial als neue Strukturwerkstoffe. Zum anderen lassen sich an metallischen Legierungen aktuelle Fragestellungen zum Glasübergang detailliert untersuchen.
Dabei spielt der Zusammenhang zwischen der Beweglichkeit der einzelnen Atome und des viskosen (zähen) Fließverhaltens des Systems eine zentrale Rolle. Aufgrund der chemischen Reaktionsfreudigkeit der Zirkonium-Legierungsschmelzen können diese Größen nur in behälterfreien Messverfahren genau bestimmt werden. In diesem Parabelflugexperiment soll die Viskosität von flüssigen Zirkonium-Nickel-Legierungen in der TEMPUS-Apparatur untersucht werden.
Von einem Vergleich der Viskositätsdaten mit Ergebnissen aus Neutronen-Streuexperimenten versprechen sich die Wissenschaftler ein weiterführendes Verständnis zum Massetransport in zähen Flüssigkeiten und zur Glasbildung in mehrkomponentigen Metallschmelzen.