Erstes Instrument für des James Webb Weltraumteleskop an NASA übergeben
MIRI (Mid-Infrared Instrument), das erste von vier Instrumenten für das James Webb Space Teleskop, wurde heute im Institute of Engineering and Technology in London an die US-amerikanische Weltraumbehörde NASA übergeben. MIRI besteht aus einer Kamera und einem Spektrometer für den mittleren Infrarotbereich. Mit seiner Hilfe werden die frühesten Objekte im Universum, also die Entstehung der ersten Sterne nach dem Urknall, erforscht. Das James Webb Space Teleskop soll im Jahr 2018 ins All starten und dort das Hubble Weltraum-Teleskop ablösen.
Über zehn Jahre Forschungs- und Konstruktionsarbeit stecken in MIRI, dem kompliziertesten der vier Instrumente des James Webb Space Teleskops. Es untersucht die Infrarotstrahlung im Wellenlängenbereich zwischen 5 und 28 Mikrometern. In diesem Bereich ist es möglich, die Vorgänge im Inneren von Geburtswolken junger Sterne zu beobachten und die Entstehung von Planeten in sehr frühen Galaxien zu dokumentieren. Ein Großteil dieser Strahlung ist bereits mehrere tausend Millionen Jahre alt. Forscher hoffen so, Einblick in die Vergangenheit unseres Universums zu erhalten.
Eisige Kälte ist die Voraussetzung für korrekte Aufzeichnungen
MIRI arbeitet bei extrem niedrigen Temperaturen von unter minus 260 Grad Celsius, damit die Wärmestrahlung des Instruments die Infrarotstrahlung nicht überdeckt. Dies erfordert neben einer aktiven Kühlung auch eine gute Isolation. Mit einem Tennisplatz-großen Schirm wird das Teleskop außerdem vor der Sonnenstrahlung geschützt. An Bord einer Ariane-5-Rakete soll MIRI mit dem James Webb Space Teleskop 2018 seine Reise ins Weltall antreten und in 1,5 Millionen Kilometern Abstand von der Erde seinen Dienst versehen.
MIRI ist ein Gemeinschaftsprojekt der NASA und der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Der europäische Anteil an MIRI beträgt 50 Prozent. Er wurde von einem Konsortium europäischer Institute unter Leitung von Dr. Gillian Wright vom Astronomy Technology Centre in Großbritannien gebaut. Der deutsche Anteil wurde am Max Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg und an der Universität Köln entwickelt und vom DLR Raumfahrtmanagement mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert.