14 Nationen betreiben mindestens bis ins Jahr 2020 ein gemeinsames Großforschungslabor im Weltall, die Internationale Raumstation ISS. Es ist das größte wissenschaftlich-technische Projekt in der Geschichte der Menschheit. Es beweist, dass eine friedliche internationale Nutzung des Weltraums zum Vorteil aller Partner möglich und sinnvoll ist.
Seit über zehn Jahren forschen Wissenschaftler nun auf der Raumsstation, darunter auch an exzellenten Experimenten aus Deutschland. ISS-Partner sind die USA, Russland, zehn Mitgliedsstaaten der ESA, Kanada und Japan. Mit dem in Deutschland gebauten Raumlabor COLUMBUS bezieht Europa nun dauerhaft die ISS.
Bereits am ersten wissenschaftlichen Experiment auf der ISS waren deutsche Forscher beteiligt: Das Plasma-Kristall-Experiment (PKE) startete im März 2001 und mit ihm begann eine sich bis heute erstreckende deutsch-russische Experimentserie zur Erforschung komplexer Plasmen. Mit dem Experiment DOSMAP zur Messung des Strahlenfelds begann für die deutsche Wissenschaft die biowissenschaftliche Forschung auf der ISS.
Auch am Transport zur Internationalen Raumstation ist Deutschland maßgeblich beteiligt: Insgesamt sechs Automatic Transfer Vehicle (ATV) sollen bis ins Jahr 2020 die ISS mit Gütern versorgen, die Raumstation im Bedarfsfall anheben und am Ende einer jeden Mission zusammen mit rund 6,5 Tonnen Abfall beim kontrollierten Wiedereintritt in die Atmosphäre verglühen.
COLUMBUS ist Europas Hauptbeitrag zur Internationalen Raumstation ISS und das erste europäische Weltraumlabor, das für dauerhafte, multidisziplinäre Forschung im All ausgelegt ist. Das 6,9 Meter lange und 4,5 Metern durchmessende europäische Labor startete am 7. Februar 2008 zur ISS und wurde fünf Tage später an der Raumsstation angedockt. Forschungsgebiete sind die Material- und Lebenswissenschaften, die Flüssigkeitsforschung und die Entwicklung neuer Technologien.