Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hatte Schülerinnen und Schüler der Oberstufe dazu aufgerufen, die aktuelle Position der Internationalen Raumstation (ISS) zu berechnen. Der bundesweite Wettbewerb "Tracking the ISS" ist am Freitagabend, den 19. September 2008, im Deutschen Technikmuseum in Berlin mit der Kür der Siegerteams zu Ende gegangen. Dr. Ludwig Baumgarten, im DLR-Vorstand zuständig für die Raumfahrt-Agentur, überreichte die Preise.
99 Luftballons am Berliner Abendhimmel
Im Anschluss an die Preisverleihung ließen die insgesamt 99 Nachwuchsforscher zu den Klängen von Nenas Welthit heliumgefüllte Luftballons in den Berliner Abendhimmel aufsteigen. Diese waren jeweils mit einer Karte versehen, auf der die Schüler ihre persönlichen Eindrücke des Events schildern konnten.
"Jede Schülerin und jeder Schüler, der an unserem Wettbewerb teilgenommen hat, ist ein Gewinner", sagte Dr. Ludwig Baumgarten bei der Überreichung der Urkunden. "Mit ihrem großen Engagement haben alle Teilnehmer bewiesen, dass für sie Mathematik keine trockene Materie ist, sondern spannende Anwendungsmöglichkeiten besitzt. Diese Technikbegeisterung wollten wir mit der Veranstaltung wecken. Mit unserer vielfältigen Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, investieren wir in die Zukunft des Wissensstandortes Deutschland", so Baumgarten weiter.
"Überraschend hohes Niveau"
Die aus Wissenschaftlern und Pädagogen bestehende Expertenjury hatte am Freitagvormittag die schwierige Aufgabe, die Präsentationen der Schülergruppen abschließend zu bewerten, wobei die mündliche Note mit einem Anteil von 50 Prozent in das Gesamturteil einfloss. "Wir waren überrascht von dem hohen Niveau vieler Untersuchungen", betonte der Jury-Vorsitzende Dr. Dieter Hausamann, Leiter des DLR School_Labs in Oberpfaffenhofen. Der erste Preis ging an das Team Sagittarius aus Leipzig und Schwäbisch Gmünd. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich knapp gegenüber der Gruppe Alpha Centauri aus Ratzeburg und Herborn durchsetzen, gefolgt von Team MISSio trianguli aus Brühl in NRW und Arcturus/B612 aus Solingen/Darmstadt. Den Sonderpreis Elektronik erhielt das Team Tau-Ceti aus Rheinbach.
Im Wissenschaftsjahr der Mathematik hatte das DLR die Jugendlichen dazu aufgerufen, die jeweils aktuelle Position der Internationalen Raumstation (ISS) mittels der Triangulations-Methode möglichst genau zu berechnen. Hierzu benötigten die Schüler-Lehrer-Teams neben einer ungetrübten Sicht auf die ISS und einer Partnerschule – möglichst in einem anderen Bundesland – viel Kreativität und wissenschaftlichen Ehrgeiz, vor allem aber jede Menge Durchhaltevermögen.
Das Space Triangulation Symposium war am Donnerstagabend von dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), Peter Hintze, eröffnet worden. Zum Auftakt hatte der deutsche Langzeitastronaut Thomas Reiter – heute im DLR-Vorstand zuständig für Raumfahrtforschung und -entwicklung – die Schülerinnen und Schüler ermutigt: "Uns hat beeindruckt, wie zielstrebig und kreativ Sie an die wissenschaftlichen Aufgabenstellungen herangegangen sind. Genau das sind die Vorraussetzungen für eine erfolgreiche wissenschaftliche Berufslaufbahn. Vielleicht legen Sie genau dafür heute den Grundstein."