Kooperationsvereinbarung zwischen DLR, Industrie und Universität Bremen unterzeichnet
Im Institut für Raumfahrtsysteme am neuen Standort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bremen wurde heute eine Kooperationsvereinbarung zum Forschungsverbund "Oberstufe für Trägersysteme" unterzeichnet. Die Kompetenz Deutschlands beim Bau von Antriebssystemen in der Raumfahrt soll damit weiter ausgebaut werden.
"Der Forschungsverbund hat das Ziel, die Forschungs- und Entwicklungsleistungen der Partner zu bündeln und auf gemeinsame Entwicklungsziele auszurichten", sagte Thomas Reiter, DLR-Vorstand für Raumfahrtforschung und -entwicklung. Reiter sagte weiter: "Damit soll ein nationaler Beitrag zur Entwicklung neuer und verbesserter Raumfahrtsysteme in Europa geleistet und die Kompetenz Deutschlands auf dem Gebiet vom Raketen-Oberstufen gesichert und weiter ausgebaut werden."
Unter Federführung des DLR sind die Industriepartner Astrium und MT Aerospace sowie die Universität Bremen mit dem Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) am Forschungsverbund beteiligt.
DLR-Wissenschaftler aus Bremen, Lampoldshausen, Göttingen und Braunschweig beteiligt
Zunächst bauen die Kooperationspartner den Forschungsverbund gemeinsam auf, das DLR wird dabei die entsprechend notwendige Infrastruktur einrichten. Dazu zählt unter anderem der Aufbau von zwei Kryo-Laboren für Experimente mit flüssigem Sauerstoff und Wasserstoff im Tieftemperaturbereich.
Vom DLR werden im Rahmen dieser Kooperation Wissenschaftler der Institute für Raumfahrtsysteme in Bremen und für Raumfahrtantriebe in Lampoldshausen sowie für Faserverbund- und Leichtbau in Braunschweig und für Aerodynamik- und Strömungstechnik in Göttingen und Braunschweig an den Forschungsaktivitäten beteiligt sein.
Erforschen wollen die Wissenschaftler unter anderem die Handhabung von kryogenen, also extrem niedrig temperierten Treibstoffen. In einem weiteren Schritt wollen sie damit im Zusammenhang stehende technologische Verfahren weiterentwickeln. Forschungsschwerpunkte des Verbunds sind außerdem die Simulation von Treibstofffördersystemen, die Nutzung der Faserverbundtechnologie für Oberstufen und die Entwicklung eines flexiblen, fehlertoleranten Steuersystems.