Professor Dr. Gregor E. Morfill hat heute im Rahmen einer Feierstunde in der DLR Raumfahrt-Agentur in Bonn die Ziolkowski-Medaille erhalten. Es handelt sich um die höchste Auszeichnung der russischen Raumfahrt, die dem Forscher des Garchinger Institutes für extraterrestrische Physik (MPE) für seinen bedeutenden Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung im Weltraum verliehen wird.
Im Namen der russischen Weltraum-Agentur überreichte Professor Vladimir E. Fortov, Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften und Direktor des Moskauer Institutes für Hochenergiedichten (IHED) die Medaille an den renommierten deutschen Wissenschaftler. Die Ehrung ist nach dem russischen Raumfahrtpionier Konstantin E. Ziolkowski benannnt, der erstmals die Gesetzmäßigkeiten des Raketenantriebs beschrieb. Im kommenden September jährt sich sein Geburtstag zum 150. Mal.
Als Gastgeber würdigte DLR-Vorstandsmitglied Dr. Ludwig Baumgarten die besonders fruchtbare deutsch-russische Zusammenarbeit. "Es sind Menschen wie Professor Morfill, die Projekte wie das Plasmakristall-Experiment auf der Internationalen Raumstation zum Erfolg geführt haben", sagte er in seiner Ansprache.
Möglich wurde dies durch die 1998 vereinbarte Kooperation des MPE mit IHED. Das MPE brachte mit Unterstützung des DLR die Experimentanlagen in die Kooperation ein, das russische Institut den Start zur Internationalen Raumstation (ISS) und deren Nutzung. Auch künftig will das DLR die Partnerschaft von IHED und MPE mit gemeinsamen Experimenten auf der ISS unterstützen.
Der 1945 geborene Physiker Morfill hat mit dem Plasmakristall-Versuch das erste Experiment auf der ISS entwickelt. Mit diesem Experiment begannen im März 2001 die Kosmonauten Sergey Krikalov und Yuri Gidzenko die wissenschaftliche Nutzung der Raumstation. Seitdem wurden die Untersuchungen zu komplexen Plasmen kontinuierlich fortgesetzt. Seit Januar 2006 befindet sich eine zweite Plasmakristall-Experimentanlage mit erweiterten Forschungsmöglichkeiten auf der ISS. Aus den in Schwerelosigkeit gewonnenen wissenschaftlichen Daten sind inzwischen allein mehr als 30 Veröffentlichungen in Fachjournalen entstanden – ein Ergebnis, das international beachtenswert ist.