Das ESA-Programm ELIPS (European Programme for Life and Physical Sciences) ist Europas Beitrag zur Forschung unter Weltraumbedingungen. Es bildet das Rückgrat der wissenschaftlichen ISS-Nutzung, vornehmlich im europäischen Columbus-Modul, aber auch in den Forschungsmodulen der internationalen Partner - USA, Russland und Japan. Wie das nationale Programm zielt ELIPS - auf europäischer Ebene - zum einen auf den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn in Humanphysiologie, Biologie, Materialwissenschaften und Physik ab, zum anderen auf neue Anwendungen auf der Erde, etwa in den Bereichen Medizin und Werkstoffe. Hierbei kommen Astronauten als Experimentatoren zum Einsatz und dienen auch als Probanden für medizinische Experimente.
Die apparativen Voraussetzungen und Infrastrukturen zur Aufnahme von Experimenten, die sogenannten Racks, werden dabei von der ESA in Auftrag gegeben und von europäischen Konsortien gebaut. Die deutsche Industrie spielt bei der Entwicklung und beim Bau solcher technisch anspruchsvoller Laborausrüstungsgegenstände für die ISS eine entscheidende Rolle. Dies gilt beispielsweise für die Entwicklung von Experimentierinfrastrukturen wie BIOLAB zur Untersuchung biologischer Proben, des Fluid Science Labs (FSL) zur Erforschung von Flüssigkeiten oder der European Physiological Module (EPM) zur Untersuchung der Physiologie des Menschen.
Deutschland ist der wichtigste Teilnehmerstaat beim ESA-Programm ELIPS, aber auch bei den Raumstationsprogrammen der ESA. Die herausragenden Ergebnisse bei den wissenschaftlichen Ausschreibungen - mehr als 40 Prozent der ausgewählten Projekte stammen aus deutschen Forschungseinrichtungen - und der überproportionale finanzielle geographische Rückfluss an die deutsche Industrie sind die entsprechenden überzeugenden Indizien hierfür. Mit seinem hohen Beitrag zum ELIPS-Programm wird Deutschland auch in Zukunft seine weltweite Spitzenposition in der Forschung unter Weltraumbedingungen unterstreichen und ausbauen.