Die Entstehung von Planeten erfolgt in Scheiben aus Gas und Staub um einen zentralen Stern. Durch Kollision und Haftung wächst der Staub zu größeren Körpern. Dennoch ist Staub während der gesamten Lebensdauer einer Scheibe über Millionen von Jahren zu beobachten. Es muss also Effekte innerhalb der Scheibe geben, die zumindest Teile größerer Körper recyceln und Staub produzieren. Auch auf der Marsoberfläche muss es Prozesse geben, die den Staub von der Oberfläche ablösen und damit die Entstehung von Staubstürmen oder Staubteufeln begünstigen. Für künftige Marsexplorationen ist es von großem Interesse die Entstehung solcher Staubstürme zu verstehen. Klassische Mechanismen wie Winderosion sind in diesen extraterrestrischen Umgebungen problematisch, da die Kräfte aufgrund des geringen Atmosphärendrucks in der Regel nicht ausreichen. Ein möglicher Recyclingprozess, bei dem eine Stauboberfläche auch bei einem sehr geringen Druck von einigen Millibar Staubpartikel auswirft, wenn die Oberfläche beleuchtet wird, ist Gegenstand des Experiments. Dieser Effekt beruht auf durch das Licht induzierten Temperaturgradienten im Staubbett, die zu Gasbewegungen unterhalb der Oberfläche in den Poren des porösen Materials führen (thermisches Kriechen). Die Gravitationsabhängigkeit dieser lichtinduzierten Erosion wurde bereits bei der 20. DLR Parabelflugkampagne untersucht und zeigt deutlich höhere Raten der ausgeworfenen Partikel bei geringer Gravitation (Mond, Mars, Planetesimale). Weitere Untersuchungen zeigten, dass die Erosion der Stauboberfläche kurzzeitig noch effektiver ist, wenn die Beleuchtung ausgeschaltet wird. Ein protoplanetarer Körper, der entweder porös oder von einer Staubschicht bedeckt ist, kann also von der Sonne erodiert werden. Erfolgt ein Prozess der Abschattung, zum Beispiel durch einen anderen Körper oder weil sich der Körper aus der Sonne dreht, wird für eine gewisse Zeit sogar noch mehr Staub produziert. Die Untersuchung des zeitlichen Verlaufs dieses Effekts, insbesondere bei geringer Gravitation, soll in den hier vorgesehenen Experimenten erfolgen. Ein besonderer Clou dieses Experiments ist es, dass nicht nur Daten bei sehr geringer Gravitation gesammelt werden, sondern durch eine Zentrifuge auch Bruchteile (0.1, 0.2...) der Erdgravitation im Experimentaufbau erreicht werden.