Während der Architekturentwurfs werden verschiedene Varianten auf ihre Vor- und Nachteile untersucht. Je nach Problem werden zu jeder Variante unterschiedliche Studien durchgeführt, beispielsweise die Festlegung der dimensionierenden Betriebszustände und -lasten, die Abschätzung des Gewichts oder Sicherheitsanalysen.
Die Entscheidungen im frühen Entwurf haben einen erheblichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und den Wert jedes Produktes. Architektur- und Systemoptimierungsmethoden sind in dieser Hinsicht sehr wertvoll, speziell für hochintegrierte Systeme. Diesbezüglich sind elektrifizierte Flugzeugsysteme unter den herausforderndsten Anwendungen. Zusammen mit Industriepartnern betreibt das Team Energiesysteme Forschung an generischen Methoden und Werkzeugen für derartige Probleme.
Das Team Energiesysteme entwickelt ein integriertes, auf physikalischer Modellierung und Simulation beruhendes Werkzeug, das den Entwurfsprozess elektrischer Bordnetz Architekturen zu verbessern hilft. Mithilfe des sogenannten Electric Network Architecture Design Optimization Tool (ENADOT) können Architekturentwürfe hinsichtlich der Bilanzen von elektrischer Leistung in normalen, abnormalen und dimensionierenden Betriebsfällen, Verluste (Kühlbedarf), Gewicht, sowie Sicherheit und Zuverlässigkeit ausgewertet, verglichen und optimiert werden. ENADOT ist in der objekt-orientierten, physikalischen Modellierungssprache Modelica implementiert und verwendet einen stationären Modellierungsansatz, was für Betrachtungen auf Architekturebene effizient ist.
Um die verschiedenen, teilweise konkurrierenden Entwurfskriterien elektrischer Bordnetz Architekturen gemeinsam auswerten zu können, verfügt ENADOT über diverse automatisierte Analyse- und Optimierungsfunktionen.