Am Wochenende 20.-22.3.2020 fand der bundesweite „WirVsVirus"-Hackathon statt. Zu dieser kollektiven Initiative hatte die Bundesregierung zusammen mit weiteren Initiatoren aufgerufen. Auch Mitarbeiter des Instituts für Softwaretechnologie machten mit und brachten Ihre Programmierkenntnisse ein.
Der Zuspruch und Anlauf zur Teilnahme am „Hackathon zum guten Zweck“ überraschte die Veranstalter des „WirVsVirus"-Hackathons komplett. Statt der vorsichtig geschätzten 1.000 Teilnehmer standen zum Wochenende 20.-22.3.2020 auf einmal 43.000 motivierte Teilnehmer aus einer Vielzahl von Berufsfeldern am Start. So mussten zu Beginn zwar einige technische Herausforderungen gelöst werden, aber im Laufe des Samstags konnten alle Teilnehmer sich in selbst gewählten Projekten einordnen und ihren Beitrag im Kampf gegen COVID-19 leisten. Datenrecherche und -analyse, Webdesign, Programmierkenntnisse, grafische Umsetzung – für jeden Bereich fanden sich Begeisterte, die offensichtlich nur darauf gewartet hatten, aus der sozialen Isolation am heimischen Rechner einen Beitrag zur Überwindung der weltweiten Pandemie zu leisten.
Software-Experten von SC machen mit!
Auch Mitarbeiter des Instituts für Softwaretechnologie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hörten den Ruf zur Teilnahme am „WirVsVirus"-Hackathon und stürzten sich darauf, ihre Programmierkenntnisse einzubringen. Zusammen überlegten Dr. Johannes Holke, Dr. Jan Kleinert, Dr. Margrit Klitz, David Knapp und Philipp Rosauer, wie sie innerhalb von wenigen Tagen mit ihrem Know-how an Programmiersprachen und Softwareentwicklung im Rahmen eines Projekts über die Ansteckungsgefahren des COVID-19 informieren könnten.
Spielerisch lernen: Was bringt „Social Distancing“?
Zusammen mit anderen Teilnehmern des Hackathons kommunizierten sie über die Kommunikationsplattform Slack, und so nahm das Projekt „YouVsVirus“ Form an. Es sollte ein interaktives Spiel entwickelt werden, um Menschen ihren eigenen Einfluss auf die Ausbreitung des Corona-Virus zu veranschaulichen. Im Spiel werden die einzelnen Menschen durch Smileys auf einer Straßenkarte dargestellt. Die Smileys bewegen sich aktiv quer durch einen Kölner Stadtteil und treffen auf Kreuzungen und Straßen aufeinander. Einige von ihnen sind noch gesund, andere bereits infiziert. Im Verlauf des Spiels kann der User eindrücklich sehen, wie sich Ansteckungen durch Begegnungen von Menschen weiterverbreiten. Durch eigene Aktionen verändert sich die Ansteckungsrate, die als Auswertung nach einer Spielrunde erscheint. Somit erfolgt direktes Feedback für die eigene Aktion. Für die gesamte Gruppe an Menschen können die Parameter verändert werden, etwa die Menge der Personen am gleichen Ort, oder die Distanz zu den anderen Smileys. Dies soll simulieren, welche Auswirkungen ein bestenfalls streng eingehaltenes „Social Distancing“ hat.
Nach intensiven 48 Stunden des Hackathons steht der erste Prototyp des Spiels, zugänglich für alle auf der Homepage www.youvsvirus.de. Das Entwickler-Team hat noch viele Ideen zum weiteren Ausbau des Spiels und wird sie in den kommenden Wochen umsetzen.
Das DLR begrüßt Initiativen zur Bewältigung der Corona-Krise
Das DLR als Arbeitgeber schätzt den Einsatz seiner Mitarbeiter an dem gesellschaftlich relevanten Thema der COVID-19-Pandemie. So forderte der Vorstand alle 9.100 Mitarbeiter*innen auf, Ideen zur Bewältigung der Corona-Krise einzureichen, um eine Umsetzung im Rahmen der Möglichkeiten des DLR zu untersuchen – ein wichtiges Signal, wie man bei der Bekämpfung des Virus aktiv werden kann, obwohl die wichtigste Devise „zu Hause bleiben“ lautet.