Die Regelungssoftware ist ein zentraler Bestandteil eines jeden Raumfahrtsystems. Sie erfasst den Ist-Zustand des technischen Systems und leitet daraus eine Regelaktivität ab, um es in einen Soll-Zustand gemäß eines Regelziels zu bringen. Die Software muss dabei den Anforderungen an Sicherheit, Robustheit und Echtzeit genügen. Im Raumfahrtbereich gelten hier besonders hohe Anforderungen.
Das DLR-Institut für Softwaretechnologie ist mit der Entwicklung der Lageregelungssoftware des Kleinsatelliten BIRD in dieses Thema eingestiegen. In einer Reihe aktueller Projekte entwickelt das Institut Regelungssoftware in enger Zusammenarbeit mit den Spezialisten für die einzelnen Raumfahrzeug-Subsysteme. Das Institut für Softwaretechnologie übernimmt hierbei die Ableitung der genauen funktionalen und zeitlichen Anforderungen an die Regelungssoftware aus den Systemanforderungen, die Erstellung einer robusten Softwarearchitektur und die programmtechnische Umsetzung.
Das DLR-Institut für Softwaretechnologie setzt in den Projekten moderne Softwareentwicklungsmethoden ein, wie die objektorientierte Modellierung in UML (Unified Modelling Language) und Anwendung von Methoden der MDA (Model-driven Architecture) und automatischen Code-Erzeugung. Konsequentes Konfigurationsmanagement und die Durchführung systematischer Tests sind dabei Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches Qualitätsmanagement, etwa nach den Regeln der europäischen ECSS-Normen.