Anfang Februar hat die Abteilung Intelligente und Verteilte Systeme weiteren Zuwachs bekommen. Sophie Jentzsch sitzt an der Schnittstelle zwischen Psychologie und Informatik, mit ihrem Enthusiasmus widmet sie sich der Künstlichen Intelligenz.
Die erste Woche
Sophie ist nun bereits seit über einem Monat wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Intelligente und Verteilte Systeme. Zu ihrem Einstand kann Sophie nur positives berichten. An dem neuen Arbeitsplatz sei alles vorbereitet und eingerichtet gewesen und bei Unklarheiten könne man jederzeit jemanden ansprechen. "Im Grunde war es nur die erste Woche in der mir erstmal alles neu vorkam" sagt Sophie.
Nicht irgendein Job
Bevor Sophie zum DLR kam hat sie an der Technischen Universität Darmstadt ihren Master in Psychologie in IT im Bereich Machine Learning gemacht. Die Forschung, an der sie zuletzt gearbeitet hat, begeisterte Sophie so sehr, dass sie nach dem Abschluss noch einige Monate daran weiter gearbeitet hat. "Als Studierende ist man es ja gewohnt kein Geld zu haben, aber ewig geht das nicht so weiter" scherzt Sophie. Irgendeinen Job wollte Sophie dann auch nicht annehmen, sondern eine Arbeit, mit der sie ihre Passion und Profession verwirklichen kann. "Eine Arbeit bei der ich richtig eintauchen kann in das, was mich begeistert" sagt Sophie. Die Stelle beim DLR habe dementsprechend einfach gepasst. Ursprünglich hat sich Sophie in der Einrichtung für Simulations- und Softwaretechnik für eine andere Arbeitsgruppe beworben. Im Vorstellungsgespräch mit Andreas Schreiber - der Leiter der Abteilung für Intelligente und Verteilte Systeme - sei dann schnell klar geworden, dass sie ihre Stärke und Passion noch wesentlich besser in einem anderen Bereich nutzen kann. "Ich glaube, dass es jetzt eine Win-win-Situation ist: das DLR unterstützt mich darin, die Themen voran zu bringen, für die ich brenne und die mich interessieren, und andererseits kann ich mich hier sehr gut mit meiner Motivation einbringen und die Gruppe mit antreiben" freut sich Sophie.
Mit voller Begeisterung für die Künstliche Intelligenz
Für Sophie hat die Informatik einen besonderen Reiz, weil es sich im Vergleich zu anderen Forschungsfeldern um eine relativ junge Wissenschaft handelt. Computer wie wir sie heute nutzen, seien erst zum Ende des letzten Jahrhunderts überhaupt aufgekommen und in unser Leben getreten. Diese Wahnsinnsentwicklung, bis hin zu aktuellen künstlichen Intelligenzen, sind in kürzester Zeit durchlaufen, was besonders große Herausforderungen mit sich bringt, erklärt Sophie. Auf der einen Seite sei es so, dass Maschinen immer menschlicher werden bzw. werden sollen und gleichzeitig tiefer in den Alltag der meisten Menschen eingriffen. Dabei sei wenig klar darüber, welche Auswirkungen diese technischen Innovationen auf den Menschen haben werden und wie das von Menschen wahrgenommen werde. Als Nutzer hat man den Anspruch, dass Maschinen Aufgaben lösen können, die bisher eigentlich den Menschen vorbehalten gewesen sind, sprich Sachen wie Bilderkennung oder moralische Entscheidungen, philosophiert Sophie.
Mensch und Maschine
Im Grunde sei der Mensch, das Vorbild für diese komplexen Vorgänge, selbst noch lange nicht vollständig verstanden und ergründet. "Es begeistert mich, zu erfahren wie Menschen es anstellen, Meister der Wahrnehmung und Verarbeitung von Informationen zu sein und wie sich diese Fähigkeit auf eine Maschine übertragen lässt" sagt Sophie. Zum anderen sieht Sophie auch eine gesellschaftliche Herausforderung darin, diese noch jungen Technologien weiter voran zu bringen und dem Nutzer begreifbar zu machen. Das Thema Explainable AI (XAI), also die Erklärbarkeit von intelligenten Systemen, werde in Zukunft zunehmend an Wichtigkeit gewinnen. Die treibende Kraft hinter Sophies Arbeit ist Mensch und Maschine voneinander lernen zu lassen und die Vision durch besseres gegenseitiges Verständnis eine erstrebenswerte Zukunft zu gestalten. "Ich glaube da liegt noch viel vor uns und das wird noch durch die Decke gehen."