Das europäische Satellitennavigationssystem Galileo soll weltweit eine genaue Positionsbestimmung ermöglichen. Galileo ähnelt vom Aufbau dem US-amerikanischen GPS- und dem russischen GLONASS-System. Für den Betrieb von Galileo ist aktuell das Münchener Unternehmen Spaceopal verantwortlich. Spaceopal ist ein Gemeinschaftsunternehmen der DLR Gesellschaft für Raumfahrtanwendungen (GfR) und des italienischen Unternehmens Telespazio.
Entscheidend für einen erfolgreichen Betrieb von Galileo ist neben der hohen Genauigkeit auch eine hohe Zuverlässigkeit des Systems. Diese Zuverlässigkeit kann nur erreicht werden, wenn der Zustand des Satellitensystems permanent überwacht wird, um bei Problemen schnell eingreifen zu können. An der Entwicklung einer dafür notwendigen Software waren die Abteilungen High-Performance Computing und Intelligente und Verteilte Systeme beteiligt. Die Entwicklung erfolgte in Zusammenarbeit mit den oben genannten Betreiberfirmen und dem DLR Institut für Kommunikation und Navigation.
Die entwickelte Software ermöglicht die Erstellung eines monatlichen Zustandsberichts für den kostenlos nutzbaren offenen Dienst („open service“) von Galileo. Dieser Bericht führt die Messungen aller weltweit tätigen Galileo Messstationen („Galileo Sensor Stations“) zu dem Satellitensystem zusammen. Beispiele für gemessene Zustandsgrößen sind die Stärke der empfangen Satellitensignale oder die Genauigkeit der in den Satelliten verwendeten Atomuhren. Bei Entwicklung der Software wurden folgende Anforderungen umgesetzt:
Robustheit der Software – die von den Bodenstationen empfangenen Satellitendaten können unvollständig sein. Die Algorithmen müssen lückenhafte Datensätze verarbeiten können.
Performanz der Software – innerhalb eines Monats fallen große Datenmengen an. Diese müssen innerhalb von 1-2 Tagen vollständig ausgewertet werden können.
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