Raumfahrtrückstände stellen heute ein großes Problem dar. Mit jeder Raumfahrtaktivität wird es voller im All und das Risiko von gefährlichen Kollisionen steigt. Daher ist es von höchster Wichtigkeit die Anzahl, Verteilung und Entwicklung dieser Rückstände zu erforschen. Wegen der geringen Größe der Objekte ist dies eine besondere Herausforderung.
Das Institut für Softwaretechnologie unterstützt das Projekt „Verfahren zur verbesserten Detektion, Ortung und Verfolgung von Orbitalen Objekten“. In diesem Projekt werden neuartige Messverfahren sowie Lösungen für die komplexe Weiterverarbeitung der Messdaten erarbeitet. In der Abteilung High-Performance Computing entwickeln wir, in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Intelligente und Verteilte Systeme“ der gleichen Einrichtung sowie der Gruppe „Space Situational Awareness“, die Software BACARDI (Backbone Catalogue of Relational Debris Information). Dabei handelt es sich um einen Katalog aller Bahninformationen von bekannten Raumfahrtobjekten. Wir liefern gemeinsam eine auf das Problem zugeschnittene Softwarelösung.
Durch effektive Optimierung und Parallelisierung der Datenprozessierung entwickeln wir schon heute die Programme für die Zukunft. Zum Verständnis ist eine hochwertige Visualisierung essentiell. Unsere webbasierte Software „Space Debris Viewer“ ermöglicht eine 3D-Visualisierung von Objekten aus BACARDI.
Snapshot des Space Debris Viewer. Es werden alle Objekte der angebundenen Datenbank angezeigt, Filtern nach verschiedenen Eigenschaften ist möglich. Die Farbe der Punkte gibt über die Art des Objekts Auskunft (Orange: Nutzlast/ Satelliten; Blau: Raketenkörper; Rot: Weltraumschrott; Grün: Unbekannt). Bild: DLR SC-HPC.