Mit Virtual Planet kann der Nutzer durch ein dreidimensionales virtuelles Sonnensystem reisen. Die nahtlose Simulation bis zur detaillierten Straßenansicht erlaubt beispielsweise nicht nur die Erkundung der Erde, sondern auch die Vermessung von Kratern auf dem Mond, die Identifikation von Gesteinsschichten auf dem Mars, oder die Bewertung zukünftiger Landeplätze auf anderen Planeten oder Monden unseres Sonnensystems.
Virtual Planet ermöglicht dafür insbesondere die 3D-Visualisierung, Analyse und Präsentation großer Simulations- und Explorationsdaten. Neben Oberflächendaten lassen sich Atmosphärendaten dreidimensional analysieren oder Radardaten für die Untergrundbewertung verwenden.
Die primäre Herausforderung für die Visualisierung ist die hohe räumliche und zeitliche Auflösung der Daten. Deshalb entwickeln wir Level-of-Detail Rendering-Verfahren, die die Datenmenge auf die aktuell darzustellende Szene reduzieren. Ziel dabei ist es, eine hohe visuelle Qualität zu gewährleisten und gleichzeitig die Performance zu optimieren.
Die relativen Positionen der dargestellten Himmelskörper werden mit der von der NASA entwickelten Softwarebibliothek „SPICE“ berechnet. Das erlaubt zum einen die einfache Integration von Daten aktueller und vergangener Weltraummissionen, zum anderen aber auch die Berechnung von Licht und Schatten basierend auf der Position der Sonne zur aktuellen Simulationszeit. Das eröffnet weitere Anwendungsfelder für Virtual Planet: Die Software kann so z. B. zur Erzeugung synthetischer Kamerabilder für die Evaluierung optischer Navigationssysteme basierend auf Kraterschatten benutzt werden.