Im März 2021 eröffnete das Nationale Erprobungszentrum für Unbemannte Luftfahrtsysteme am DLR-Standort Cochstedt. Der neue DLR-Standort wird der Entwicklung und Erprobung neuer Luftfahrttechnologien im Bereich Unbemannter Luftfahrtsysteme (UAS) dienen und für die Nutzung durch Kunden aus der Wirtschaft, von Startups bis hin zu etablierten Luftfahrtunternehmen, zur Verfügung stehen. Zudem soll ein Netzwerk aller zukünftigen Testfeldaktivitäten entstehen, mit dem Nationalen Erprobungszentrum als zentralem, integrativem Standort.
Auch das Institut für Softwaretechnologie ist beteiligt an der DLR-Forschung an Unbemannten Luftfahrsystemen, vor allem durch die Entwicklung von Simulationen und Visualisierungen.
ATON – optische Navigation für autonome Landungen
Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts ATON (Autonomous Terrain-based Optical Navigation) wurde unter der Projektleitung des Instituts für Raumfahrtsysteme ein optisches Navigationssystem für autonome Landungen auf Himmelskörpern entwickelt. Ziel ist es, das System für den gesamten Landeanflug auf dem Mond einzusetzen. Neben Tests in Laborumgebung führten die Projektbeteiligten Flugversuche mit unbemannten Helikoptern durch und untersuchten so die Funktion und Genauigkeit des Systems mit realen UAS. Krater-Folien und künstliche dreidimensionale Merkmale simulierten dabei die Mondoberfläche Anstelle von GPS / GNSS Systemen bestimmte der Versuchsträger superARTIS seine Position und Ablage zur Landetrajektorie nur anhand der Kraterbilder. Zur Erhöhung des Realitätsgrades fand ein Teil der Versuche nachts statt. Das Verfahren zeigte sich beim Einsatz eines real fliegenden unbemannten Luftfahrzeuges robust gegen Vibrationen, Beleuchtungseffekte und Modellierungsfehler. Für das Projekt ATON stellte das Institut für Softwaretechnologie eine Simulationsumgebung bereit, integrierte die Systemkomponenten in die Echtzeit-Flugsoftware und entwickelte eine Testinfrastruktur.
Projektpartner
Drohnensimulation für Studie zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Drohnen
In einem weiteren Projekt zu unbemannten Luftfahrtsystemen unterstützte das Institut für Softwaretechnologie die Durchführung einer Probandenstudie und simulierte hierfür Drohnen im Stadtraum in Mixed Reality. Das Projekt unter der Leitung des Instituts für Flugführung beschäftigte sich mit der gesellschaftlichen Akzeptanz von Drohnen.
Unbemannte Luftfahrzeuge werden in Zukunft verstärkt im Bereich des Warentransports auch im Stadtraum zum Einsatz kommen. Die Studie gibt Aufschluss darüber, wie Drohnen von der Bevölkerung wahrgenommen werden und welche individuellen Belastungen es geben kann. Neben den Aspekten Sicherheit und Datenschutz galt es auch, die Wahrnehmung visueller und akustischer Störgrößen zu untersuchen.
Die Studie wurde mit mehreren Probanden im 360°-Virtual-Reality-Labor des Instituts für Verkehrssystemtechnik durchgeführt. Das Institut für Softwaretechnologie visualisierte das Terrain und die Drohnen in Mixed Reality: Die Probanden bekamen die Umgebung des Braunschweiger Bahnhofes im VR-Labor als eine Virtual Reality-Projektion angezeigt, wohingegen die virtuellen Drohnen durch die aufgesetzte HoloLens-Brille als Augmented Reality in das Sichtfeld eingefügt wurden.
Weitere Informationen zum neuen DLR-Standort Cochstedt gibt es in der Standort-Vorstellung hier zum Download:
Broschüre DLR-Standort Cochstedt (deutsch)
Pressemitteilung des DLR zur offiziellen Eröffnung des Nationalen Erprobungszentrum für Unbemannte Luftfahrtsystem in Cochstedt