Montagmorgen, die Arbeitswoche beginnt mit einem Knopfdruck, der Rechner wird hochgefahren und auf dem Bildschirm grüßt das Logo des Betriebssystems. Kurze Zeit später öffnen sich Browser, E-Mail-Postfach, Textverarbeitungs-, Tabellenkalkulations- oder Bildbearbeitungsprogramme. Oft wird darüber geschimpft, selten gedankt. Dabei ist der moderne Arbeitsalltag ohne Software nicht mehr vorzustellen.
Bedeutung für die Wissenschaft
Software im DLR geht weit über die bekannten Büroanwendungen hinaus. Forschungssoftware ist hochspezialisiert und genau auf die individuellen Bedürfnisse von Wissenschaft und Technik angepasst. Damit diese Grundlage für die zukünftige Forschung langfristig gewährleistet ist, entwickelt unter anderem die Einrichtung Simulations- und Softwaretechnik in stetiger Zusammenarbeit mit anderen DLR-Instituten und –Einrichtungen anspruchsvolle Softwarelösungen. So gelingt es Fachinstituten aus allen Sektoren des DLR, Software auf ihre Anforderungen anzupassen und mitzugestalten. „Unsere Software ist ein Werkzeug für die Wissenschaft anderer Institute und Grundlage für unsere eigene“, erklärt Jan Flink, Mitarbeiter der SC-Abteilung Intelligente und verteilte Systeme. Innerhalb des DLR findet ein permanenter Austausch der benutzten Softwaretools statt und lässt die Institute noch enger zusammenarbeiten. So entstehen neue Lösungsansätze und Grundlagen für weitere Forschungsprojekte.
Simulations- und Softwaretechnik vernetzt
Die Vielfältigkeit der Forschungsprojekte, in denen Software angewendet wird, ist für die Entwicklerinnen und Entwickler der Abteilung SC besonders spannend. Die zuständigen Expertinnen und Experten arbeiten mit nahezu jedem Institut zusammen und erhalten in fast alle Themenbereiche des DLR einen Einblick. Dies ist sehr unüblich für die Forschung, da im Regelfall nur ein einzelner Aspekt eines Themas betrachtet wird. So bietet Software den Mitarbeitenden von SC beispielsweise im Rahmen des Projekts BACARDI die Möglichkeit, einen Einblick in den Themenkomplex der Überwachung des Weltraums zu erhalten, welcher sich mit Objekten in unserer Erdumlaufbahn, deren Bahnen und Verhalten beschäftigt. Im Projekt Eu:CROPIS ist es ebenfalls Software, die den Hardwarekomponenten von Raumfahrtsystemen ermöglicht, zu funktionieren. Für Softwareentwicklerin Carina Haupt, Gruppenleiterin Software Engineering, ist es hochspannend: „Mir wird nie langweilig. Mal lerne ich, wie ein Flugzeug funktioniert und mal etwas über Satellitentechnik.“ Software ist folglich weitaus mehr als nur eine Büroanwendung im Arbeitsalltag. Sie treibt Technik voran und bringt DLR-Institute und -Einrichtungen zusammen. Dabei bleibt sie aufgrund ihrer immateriellen Art stets im Hintergrund – kurzum, eine heimliche Heldin.