„I hear you loud and clear!"

Die 14-jährige Anna Gesine stellt ihre Frage an Alexander Gerst an Bord der ISS. Bild: DLR
Die 14-jährige Anna Gesine stellt ihre Frage an Alexander Gerst an Bord der ISS. Bild: DLR
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Braunschweig, 15. August 2018 – Die ISS fliegt über den Atlantik. Mit 28.000 Kilometern pro Stunde nähert sich die Raumstation Europa. Noch wenige Minuten, bis sie auch Deutschland überfliegt. Im selben Moment im DLR-Standort Braunschweig: 100 Schülerinnen und Schüler warten mit Hochspannung darauf, dass sich Alex per Funk meldet. Mehrfach wird er von den Funk-Experten gerufen, die im Raum ihre Anlage aufgebaut haben und mit einer Antenne des DLR_School_Labs die Station „tracken“. Aber da ist erst einmal nur Stille am anderen Ende der „Leitung“. Dann plötzlich ein lautes Krachen und Knacksen – und dann die Stimme von Alex aus dem Weltraum: „I hear you loud and clear!“

Beim Löschen des großen Wissensdurstes der Schüler: DLR_School_Lab Leiter Frank Fischer und ESA-Astronaut Gerhard Thiele. Bild: DLR
Beim Löschen des großen Wissensdurstes der Schüler: DLR_School_Lab Leiter Frank Fischer und ESA-Astronaut Gerhard Thiele. Bild: DLR

Wow! Aufatmen und Begeisterung im Saal. Und da bei solchen Amateurfunk-Kontakten nur etwa zehn Minuten Zeit bleiben, gleich die erste Frage – gestellt von Fatima: Die Schülerin will wissen, wie sich Pflanzen in Schwerelosigkeit und vielleicht auch eines Tages auf Mond oder Mars verhalten. Alex erklärt, dass genau diese Frage in der aktuellen Forschung mit Pflanzen an Bord der ISS untersucht wird. Viele andere spannende Fragen folgen, Alex antwortet gut gelaunt, manchmal lachend – er hat offenbar genauso viel Spaß am Gespräch wie die Jugendlichen. Doch die Zeit vergeht im wörtlichen Sinne wie im Flug – und als die ISS schon weit über Europa hinweggeflogen ist, wird die Verbindung erwartungsgemäß immer schwächer und reißt schließlich ab. In letzter Sekunde schicken die Schülerinnen und Schüler Alex noch ein tosenden Applaus auf die weitere Reise hinterher.

Doch der Event in Braunschweig ist damit noch nicht zu Ende. Weiter geht’s mit einem Astronauten, der sich direkt vor Ort im Saal in Braunschweig befindet: Gerhard Thiele (er war im Jahr 2000 an Bord einer Shuttle-Mission im All, beantwortet alle Fragen, die beim Funkkontakt nicht mehr gestellt werden konnten. Und weil das Interesse der Schülerinnen und Schüler kein Ende kennt, wird daraus eine ganze Fragestunde. Alex ist zu diesem Zeitpunkt schon wieder busy mit Experimenten und fliegt gerade über Südostasien auf die Nachtseite der Erde.

Den Event in Braunschweig haben viele Personen tatkräftig unterstützt. Wir danken insbesondere dem VFDB (Verband der Funkamateure in Telekommunikation und Post), der akaFunk TU Braunschweig und der ARISS (Amateur Radio on the International Space Station), die diese Schülerfunkkontakte mit den Raumfahrtagenturen abstimmt und überhaupt erst möglich macht! Ein ganz spezieller Dank geht an Gerhard Thiele, der zu Beginn der Veranstaltung bereits einen äußerst spannenden Vortrag über seine eigene Weltraum-Mission hielt und später mit viel Geduld und auf sehr sympathische Weise alle Fragen beantworte, die Alex selbst nicht mehr beantworten konnte. Auch die Lehrkräfte der beteiligten Schulen haben großartig mitgewirkt und unterstützt! Und ein großes Kompliment geht an die Schülerinnen und Schüler, die sich wirklich ganz ausgezeichnete Fragen überlegt hatten! Folgende Schulen haben teilgenommen: Ratsgymnasium Wolfsburg, Gymnasium Martino-Katharineum (Braunschweig), Philipp Melanchthon Gymnasium (Meine), IGS Wallstraße (Wolfenbüttel) und Wilhelm-Gymnasium (Braunschweig).