Schwerelosigkeit

Parabelflüge ermöglichen bei bis zu 31 hintereinander geflogenen Parabeln jeweils für 22 Sekunden Experimente in der Schwerelosigkeit. Bild: Novespace
Parabelflüge ermöglichen bei bis zu 31 hintereinander geflogenen Parabeln jeweils für 22 Sekunden Experimente in der Schwerelosigkeit. Bild: Novespace
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Minifallturm – Experimente in Schwerlosigkeit

Wann immer sich Astronauten im Weltraum bewegen, erleben sie die Faszination einer fast vollkommenen Schwerelosigkeit. Doch auch auf der Erde wird mit der Mikrogravitation experimentiert, und zwar nicht nur in Tauchbecken zur Ausbildung von Astronautinnen und Astronauten oder auf sogenannten Parabelflügen, sondern auch im DLR_School_Lab Berlin. Hier gibt es die Möglichkeit zur Forschung in Schwerelosigkeit – und das auf festem Boden!

Die Nachwuchsforscherinnen und -forscher finden mit Mini-Fallturm und Zeitlupentechnik heraus, wie 0,6 Sekunden Schwerelosigkeit die Welt auf den Kopf stellen können. Was ist Gravitation? Wie beeinflusst sie die Bahnen unserer Planeten und die Struktur des Weltalls? Was bedeutet Mikrogravitation? Wo herrscht sie? Was erforscht man in Schwerelosigkeit? Und wie lässt sie sich auf der Erde erzeugen?

Schwerelos ans Ziel der Forschung

Der 110 Meter hohe Fallturm des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) in Bremen ermöglicht für 9,3 Sekunden Experimente in Schwerelosigkeit. Bild: ZARM, Fallturm Betriebsgesellschaft
Der 110 Meter hohe Fallturm des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) in Bremen ermöglicht für 9,3 Sekunden Experimente in Schwerelosigkeit. Bild: ZARM, Fallturm Betriebsgesellschaft

Die Schwerkraft beeinflusst viele physikalische, chemische und biologische Objekte und Prozesse. Oftmals führen erst Experimente in Schwerelosigkeit zu einem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn. So beispielsweise bei der Erprobung der Wirkmechanismen von Medikamenten auf zellulärer und molekularer Ebene, bei der Erforschung effizienter und schadstoffarmer Verbrennung zur Optimierung von Motoren oder bei der Entwicklung von High-Tech-Materialien wie Hochtemperaturwerkstoffen.

0,6 Sekunden Schwerelosigkeit zeigen Wirkung

(K)ein kniffliger Fall: die Gravitation! Im DLR_School_Lab Berlin können Nachwuchsforscher die Schwerkraft „austricksen
(K)ein kniffliger Fall: die Gravitation! Im DLR_School_Lab Berlin können Nachwuchsforscher die Schwerkraft „austricksen". Bild: DLR/Gossmann

Zwei Meter Fallstrecke im Mini-Fallturm bewirken für wenige Sekundenbruchteile Schwerelosigkeit. Vermag diese kurze Zeit schon die Flamme einer Kerze oder die Oberfläche von Wasser zu beeinflussen? Mit einem Videosystem können die Schülerinnen und Schüler die Geschehnisse in der Fallkapsel genau verfolgen und später mit Hilfe der Zeitlupentechnik analysieren. Die Jugendlichen werden die physikalischen Verhältnisse in der Schwerelosigkeit verstehen und am Ende ihrer Forschungen wissen, warum Astronautinnen und Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS kein Bein auf den Boden bekommen.