Raketen und Planeten – ERASMUS+ meets DLR

Das Experiment mit dem Fahrradkreisel (Schwungrad) verdeutlicht das Prinzip der Lageregelung von Satelliten. Bild: DLR
Das Experiment mit dem Fahrradkreisel (Schwungrad) verdeutlicht das Prinzip der Lageregelung von Satelliten. Bild: DLR
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Am Mittwoch, dem 05.10.2016, fuhren die Schüler der Klasse 10G der Evangelische Schule St. Marien Neubrandenburg, die Austauschschüler des ERASMUS+ -Programms sind, sowie die Lehrer Frau Bolle und Herr Saeger zum DLR. Das DLR ist das  Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Über ganz Deutschland verteilt, besteht es aus 16 Standorten mit verschiedenen Schwerpunkten zu den Themen Luftfahrt, Weltraum, Verkehr und Energie. Dies war natürlich thematisch wie geschaffen für einen Schulausflug, der sich im Rahmen der ERASMUS+ - Aktivität „My universe“ abspielte.

An der Experimentstation zu den Weltraumbedingungen werden Prozesse im Vakuum erforscht. Bild: DLR
An der Experimentstation zu den Weltraumbedingungen werden Prozesse im Vakuum erforscht. Bild: DLR

Wir besuchten den DLR-Standort Neustrelitz. Neben dem Satellitenempfang im sogenannten Nationalen Bodensegment des DLR erfolgen hier Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur satellitengestützten Navigation und deren Nutzung im maritimen Bereich. Schon als wir das Gelände erreichten, sahen wir das Antennenfeld mit den eindrucksvollen Großanlagen. Ein freundlicher Mitarbeiter führte uns dann zum DLR_School_Lab, welches ein Extragebäude speziell für die Arbeit mit Schulklassen ist. Auf dem Weg dorthin sahen wir bereits von weitem einen kleinen Mond auf einer Außenfläche stehen. Im Labor befand sich dazu passend auch ein Modell der Erde. Der Abstand zwischen den beiden Himmelskörpern entsprach im Maßstab der originalen Distanz, wie schon einige von uns vermutet hatten. Es war ziemlich beeindruckend den wirklich kleinen Mond im Vergleich zur Erde zu sehen.

Mit einem kleinen Einführungsvortrag über das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt durch Herrn Dr. Weidermann begann der Tag. Uns wurde digital ein Überblick über die Aufgaben und Tätigkeiten des DLR gegeben, die von Erdbeobachtung aus dem All, Technikentwicklung und Gerätekonstruktion bis hin zur Satellitensteuerung und Datengewinnung reichen. Dr. Weidermann vereinfachte dabei die komplexen Vorgänge „schülertauglich“ und uns wurde schnell klar, wie viel Material und Arbeit hinter der Satellitenanwendung steht, die wir tagtäglich so selbstverständlich nutzen.

Interview mit einem Wissenschaftler des Institutes für Methodik der Fernerkundung. Bild: DLR
Interview mit einem Wissenschaftler des Institutes für Methodik der Fernerkundung. Bild: DLR

Die Experimente im DLR_School_Lab wurden an verschiedenen Stationen, die die Arbeit des DLR vorstellen und einen kleinen Einblick in diese geben, durchgeführt. In Gruppen von drei bis vier Schülern experimentierten wir für je 75 Minuten an folgenden Stationen: Unter Vakuum, Schwerelosigkeit im Mini-Fallturm, Live aus dem All - die Erde von oben betrachtet, Kommunikation per Welle, Lichtwellenleiter – Informationsübertragung so schnell wie das Licht, Der Countdown läuft, NOAA - von den Rohdaten zum Satellitenbild und Faszination Licht – Regenbogen und Co. Jeder von uns besuchte drei Stationen, an denen dann mit Hilfe der Tipps der Mentoren viel praktische Arbeit zu verrichten war. Zwischendurch versorgte uns die Küche mit leckerem Nudelgulasch. Dann war die Zeit leider fast schon zu Ende. Es reichte aber noch für das von uns vorbereitete Interview mit Herrn Dr. Rother über den Aufbau des Universums, Schwarze Löcher und Leben auf dem Mars, welches wir nicht nur gefilmt haben, sondern auch noch ins Englische übersetzen werden. Dann haben auch die anderen Partnerschüler von ERASMUS+ in Spanien, Italien und Polen etwas davon.

Im Rückblick gesehen war es ein sehr schöner Tag mit interessanten Projekten und kleinen, spannenden Vorträgen. Ich persönlich kann das DLR_School_Lab nur weiterempfehlen, für jeden der den Weltraum interessant findet und mehr darüber erfahren möchte und natürlich auch für alle anderen. Wer jetzt auf den Geschmack gekommen sein sollte oder Fragen hat, kann ja einfach mal die Website des DLR besuchen.

Anna Garbe (10G)