Farben und Wellenlängen
Das Farbspektrum des sichtbaren Lichts. Wie bei einem Regenbogen reicht es von violetten Farbtönen bis zu rötlichen Farben.
Hier haben wir für dich nochmal die ganzen Farben, aus denen das sichtbare Licht besteht, nebeneinander aufgereiht. Wie kommt es zu diesen verschiedenen Farben des Lichts? Das hat mit der Wellenlänge zu tun. Stell dir mal Lichtstrahlen wie eine gewellte Linie vor, die immer rauf und runter geht. Dabei kann der Abstand zwischen benachbarten Wellenbergen größer sein – dann sind sie weit auseinander. Bei solchen großen Abständen sagt man, dass das „langwellige“ Strahlung ist. Oder die Wellen können ganz eng aufeinander folgen und kurze Abstände von Wellenberg zu Wellenberg haben – dann spricht man von „kurzwelliger“ Strahlung. Und bei jeder Farbe sind diese Abstände verschieden lang oder kurz. Wir haben das hier mal für dich aufgemalt: Du erkennst sicher auf einen Blick: Das rote Licht ist langwellig, das blaue Licht ist kurzwellig.
Rotes Licht besteht aus langen Wellen, blaues Licht ist kurzwellig. Natürlich ist dieses Schaubild ganz stark vereinfacht. Fachleute werden auch anmerken, dass das mit den Wellenlängen des Lichts viel komplizierter ist und dass sie sich nicht wie diese Schlangenlinien ausbreiten. Aber das lernst du dann später im Physikunterricht. Bild: DLR
Wie verschiedene Farben zusammen weißes Licht ergeben, kannst du selbst in dem Taschenlampen-Experiment nachmachen, das Sina im Video vorgeführt hat: Einfach drei Taschenlampen nehmen, drei farbige Folien – und zwar rot, grün und blau – davor befestigen und dann in einem dunklen Raum mit den farbigen Lichtstrahlen etwas herumexperimentieren. Richte erst mal nur einen Farbstrahl auf ein weißes Blatt Papier, dann den zweiten und den dritten. Wenn alle drei Farbstrahlen auf dieselbe Stelle treffen, ist der Leuchtfleck weiß! Wenn du keine Taschenlampen oder Farbfolien zur Hand hast, kannst du das so ähnlich auch mit dieser Animation ausprobieren:
Da passiert genau dasselbe wie im Taschenlampen-Experiment: Blaues Licht alleine sehen wir blau, zusammen mit rotem Licht wird es lila – und wenn noch das grüne Licht dazukommt, wird es weiß. Du kannst auch andere Farben wie gelb oder braun erzeugen – spiel einfach mal etwas damit herum! Dazu musst du nur am Anfang in der unteren Leiste „RGB Lichter“ anklicken und dann mit den Schiebereglern die drei Taschenlampen mehr oder weniger stark aufleuchten lassen.
Die Sonne – gesehen vom Satelliten SDO. Alle Bilder wurden gleichzeitig in verschiedenen Wellenlängen aufgenommen. Bild: SDO/NASA
Von der „Spielerei“ jetzt zur echten Forschung: Es gibt Satelliten, die darauf spezialisiert sind, die Sonne zu beobachten. Mit ihren Instrumenten fächern sie das Sonnenlicht in seine farbigen Bestandteile auf. Es erscheint dann auf den Bildern je nach Wellenlänge rot oder grün oder blau oder auch in anderen Farben. Aber dabei geht es nicht darum, die Sonne schön bunt zu zeigen. Jede Wellenlänge gibt einen anderen Bereich der Strahlung wieder. In manchen Darstellungen erkennt man dann, was direkt auf der Sonnenoberfläche passiert, auf anderen Bildern sieht man dagegen die Regionen viele Kilometer über der Oberfläche besser. Hier kannst du diese Bilder in den verschiedenen Wellenlängen betrachten und sogar selbst kombinieren. Die Webseite bietet übrigens viele zusätzliche Möglichkeiten: Du kannst zum Größenvergleich ein Bild der Erde einkopieren – da wirst du sicher staunen, wie riesig die Sonne ist. Und du hast die Wahl, ob du die Sonne in den neuesten Aufnahmen betrachten möchtest, die nur wenige Minuten alt sind, oder ob du die Zeit zurückspulen willst. Sogar Videos kannst du auf diese Weise erstellen, in denen du die Entwicklung über mehrere Stunden oder Tage darstellst.
Auf der Sonnenoberfläche kommt es immer wieder zu Ausbrüchen. Bild: SDO/NASA