Solare Ressourcen und Vorhersagen für die Netz- und Marktintegration von Solarenergie
SOLREV untersucht und bewertet Modelle zur Bereitstellung von Daten und Prognosen über Solarstrahlung mit Fokus auf PV-Strom. Solche Modelle steuern die Einspeisung von Solarenergie in das Stromnetz und sichern so die langfristige Ertragssicherheit von Solarkraftwerken. Die Abschätzung der Erträge von großen Solarkraftwerken mit hohen Investitionskosten erfordert langjährige Solarstrahlungsdaten. Diese sind die Basis für zuverlässige Ertragsmodelle, die das unternehmerische Risiko reduzieren und die Investitionsbereitschaft der Kapitalgeber stärken.
Die Menge an verfügbarer Solarenergie hängt stark von der Wetterlage und Tageszeit sowie Standort der jeweiligen Kraftwerke ab. National und global steigt die Nachfrage nach sauberer, regenerativer Energie wie Solarstrom – die Energieversorgung muss dauerhaft gesichert werden. Um ein Stromnetz nachhaltig mit hohen Anteilen an Solarenergie zu versorgen, ist deshalb mehr als die technische Weiterentwicklung notwendig: Forscher beschäftigen sich zunehmend auch mit der Frage, wie Sonnenenergie am effektivsten in das bestehende System integriert werden kann. Damit die Energiewende gelingt, muss Solarstrom auch bei wechselnder Erzeugung stabil in die Stromnetze und die entsprechenden Energiemärkte eingespeist werden. Notwendige Grundlage für die zuverlässige Stromversorgung ist daher eine verlässliche Charakterisierung und Vorhersage zur Verfügbarkeit der solaren Ressourcen.
Solarstromprognosen bilden die Basis für den Einsatz von Energiemanagementoptionen (wie Regelenergiebereitstellung und Speicherung) sowie für optimierte Stromhandelsprozesse. Sie sind damit für eine ökonomisch und ökologisch effektive Integration von Solarenergie ins Stromnetz unerlässlich. Weiterhin sind zuverlässige, langjährige Solarstrahlungsdaten nötig, um für große Solarkraftwerke mit hohen Investitionskosten das unternehmerische Risiko zu reduzieren und die Investitionsbereitschaft zu stärken. Dadurch entwickelt sich die Forschungslandschaft im Themengebiet „Solare Ressourcen und Prognosen“ schnell. Die neuen Erkenntnisse und Entwicklungen aus entsprechenden Studien müssen transparent bewertet werden. Denn um die Datensätze effektiv zu nutzen und zielführende Modelle zur Solarstrahlung zu entwickeln, müssen verbindliche Leitlinien und Standards festgelegt werden.
Solrev geht auf diesen Bedarf ein. Gesamtziel des Vorhabens ist es, Modelle und Daten über die gegenwärtige und zukünftige Menge an solaren Erzeugnissen zu untersuchen, zu bewerten und zu optimieren. Auf Basis der wissenschaftlichen Analysen werden Leitlinien und Empfehlungen („Best practices“) sowie neue Standards erarbeitet.
Das Projekt Solrev ermöglicht die Teilnahme an der internationalen Zusammenarbeit zu dem Thema „Solare Ressourcen und Vorhersagen“ im IEA Photovoltaic Power Systems Programme Task 16 "Solar resource for high penetration and large scale applications”. Der Task 16 mit ca. 50 Partnern aus 17 Ländern ist ein Programm, das die weltweite Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Energien unterstützen und dabei vor allem PV-Strom als Grundlage etablieren soll. Zwei Subtasks übernehmen Wissenschaftler aus Deutschland, einen davon das DLR.