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Erster Platz für das DLR-Team „24/7 Solar“ im Finale des 18. NUK-Businessplan-Wettbewerbs in Köln



Mittwoch, 24. Juni 2015

DLR-Team „24/7 Solar“, Sieger des 18. NUK-Businessplan-Wettbewerbs Köln: Tobias Prosinečki,  Lars Amsbeck und Dr. Eckhard Lüpfert (v.l.n.r.). Bild: NUK/Oliver Schulze

In der dritten und letzten Stufe des 18. NUK-Businessplan-Wettbewerbs erreichte das Team aus dem DLR-Institut für Solarforschung mit seinem Businessplan für eine neue Solar-Receiver-Technologie den mit 10.000 Euro dotierten ersten Platz. Bereits in der zweiten Stufe des Wettbewerbs waren die Solarforscher mit einem Förderpreis ausgezeichnet worden. (dlr.de/sf, Aktuelles aus dem Institut, Meldung vom 12.05.2015)

Im Unterschied zur zweiten Stufe waren die Anforderungen an die Teilnehmer der Finalrunde um einiges höher: ging es in Stufe zwei noch um ein Grobkonzept für eine Geschäftsidee, war nun ein vollständiger Businessplan inklusive Finanzplanung gefordert. 57 Teams nahmen an dieser letzten Runde teil, daraus wurden zehn Teams für das Finale  in der Kölner Wolkenburg nominiert. Wie bereits in Runde zwei hatten die Finalisten drei Minuten Zeit, sich und ihre Geschäftsidee zu präsentieren und mussten sich den kritischen Fragen der Jury stellen. Im Anschluss zeichneten NUK-Kuratoriumsvorsitzender Stefan Rizor und Rainer Virnich, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse KölnBonn, die drei Gewinner des 18. NUK-Businessplan-Wettbewerbs aus.

Die Geschäftsidee: ein neuer Wärmeempfänger mit integriertem Speicher für Solarturmkraftwerke

Das zentrale Element der Geschäftsidee der Solarforscher aus Stuttgart und Köln ist eine innovative Receiver-Technologie für Solarturmkraftwerke. Bei einem Solarturmkraftwerk reflektieren hunderte oder sogar tausende von Spiegeln die Sonnenstrahlung auf einen Punkt an der Spitze des Solarturms. Dort nimmt ein sogenannter Receiver die Strahlung auf und wandelt sie in Wärme mit einer Temperatur von bis zu 1000°C um. Diese Hochtemperaturwärme kann als industrielle Prozesswärme oder zur Erzeugung von Strom eingesetzt werden und hat damit breite Anwendungspotenziale.

Das zum Patent angemeldete Konzept der Solarforscher aus Stuttgart nutzt keramische Partikel als Wärmeträgermaterial. Das Besondere daran: Die nahezu schwarzen keramischen Partikel im Receiver absorbieren die von den Spiegeln vom Solarfeld gebündelte, konzentrierte Solarstrahlung und sind gleichzeitig preiswertes Speichermaterial.

Schematische Darstellung eines Solarkraftwerkes mit Partikel-Zentrifugal-Receiver. Bild: DLR
Die Partikel werden in einem Kreislauf aus Kaltspeicher, Receiver, Heißspeicher, und Lufterhitzer oder Dampferzeuger transportiert. Auf diese Weise kann das System Heißgas oder Dampf aus momentaner Solarstrahlung und aus dem Speicher ganz bedarfsgerecht liefern. Der integrierte Speicher gleicht Schwankungen der Solarstrahlung aus und kann so „rund um die Uhr“ Energie bereitstellen.
 

Die neue Technologie soll dazu beitragen den weltweiten CO2-Ausstoß zu reduzieren.

25 Prozent des Weltenergiebedarfs wird in Form von Prozesswärme für industrielle Anwendungen benötigt, meist bei Temperaturen über 400°C. In sonnenreichen Ländern können Solarturmkraftwerke diesen Energiebedarf bei Temperaturen von 400- 1000°C  kostengünstig und zuverlässig decken. Damit trägt die Solarenergie dazu bei, die Umwelt von den Emissionen konventioneller Energieträger zu entlasten. Das DLR-Institut für Solarforschung arbeitet in mehreren Forschungsprojekten an anwendungsnahen Technologien zur Nutzung von konzentrierter Solarstrahlung in industriellen Prozessen. Mit den erreichbaren Temperaturen stehen unter anderem Prozessschritte in Gießereien und Recycling von Metallen wie Aluminium buchstäblich „im Fokus“ der Entwickler. Projektpartner und Interessenten aus Südafrika, Brasilien und Indien sind bereits an der Entwicklung beteiligt.

Die Partikelreceiver-Technologie mit integriertem Speicher stellt eine besonders wirtschaftliche Alternative für die kontinuierliche Bereitstellung von Hochtemperaturwärme dar.

Das Gründerteam

Die DLR-Ingenieure Lars Amsbeck und Dr. Reiner Buck sind die Erfinder der Solar-Receiver-Technologie. Beide arbeiten im DLR-Institut für Solarforschung, Reiner Buck als Leiter der Abteilung „Punktfokussierende Systeme“, Lars Amsbeck ist als Projektleiter für die Entwicklung und technische Erprobung der neuen Technologie verantwortlich. Als weiteres Teammitglied bringt Tobias Prosinečki seine Erfahrung aus der Unternehmensentwicklung ein und arbeitet an einer Doktorarbeit zu Anwendungen, Marktanalyse und Business Case für die Kommerzialisierung. Bei der Erstellung des Businessplans unterstützte Dr. Eckhard Lüpfert, Geschäftsführer der DLR-Ausgründung CSP Services GmbH das Team mit seiner Erfahrung als Leiter eines internationalen Unternehmens mit 30 Mitarbeitern.

NUK – die Anlaufstelle für rheinische Gründer

Die 1997 ins Leben gerufene Initiative NUK Neues Unternehmertum Rheinland e.V. fördert durch ein Expertennetzwerk und Know-how-Transfer ein innovations- und gründerfreundliches Klima im Rheinland.
Der NUK-Businessplan-Wettbewerb umfasst drei Stufen und findet zwischen November und Juni eines jeden Jahres statt. Der Wettbewerb soll Existenzgründer dabei zu unterstützen, ihre Gründungsidee in einen Businessplan zu umzusetzen. Dazu veranstaltet die Initiative Vorträge zu gründungsrelevanten Themen sowie NUK-Coaching-Abende mit diversen Experten aus der Wirtschaft. Schriftliche Ausarbeitungen können zu drei Terminen eingereicht werden. Die Belohnung: zwei schriftliche und vor allem individuelle Expertengutachten zu jedem Geschäftskonzept. Alle NUK-Leistungen sind für die Teilnehmer kostenfrei.
Aus den bislang 17 Businessplan-Wettbewerben gingen mehr als 920 erfolgreiche Unternehmen mit über 5.000 Arbeitsplätzen hervor, darunter bekannte Firmen wie beispielsweise Sedo, Amaxa, True Fruits, Hemoteq und Fond of Bags (früher ergobag).

Forschung für konzentrierende Solartechnologien

Das DLR-Institut für Solarforschung zählt zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen für konzentrierende Solartechnologien zur Erzeugung von Wärme, Strom und Brennstoffen. Einer der Forschungsschwerpunkte des Instituts ist die Entwicklung und Erprobung von neuen punktfokussierenden Technologien. Dazu gehört auch das Projekt CentRec, die Entwicklung eines neuen Receiverkonzeptes für Solarturmkraftwerke, das von der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert wird. Das Institut betreibt verschiedene Testanlagen, um neue Technologien vom Labor- bis zum Industriemaßstab zu testen und zu prüfen.

Im solarthermischen Versuchskraftwerk Jülich testen und entwickeln die Solarforscher Komponenten und Systeme für kommerzielle Kraftwerke. Bild: DLR/Lannert

Besonders hervorzuheben sind der Kölner Sonnenofen und das solarthermische Versuchskraftwerk „Solarturm Jülich“ - die beiden größten Anlagen dieser Art in Deutschland.

Das Institut für Solarforschung versteht sich als Brückenbauer zwischen Forschung und Industrie. Industriepartnern und auch anderen Forschungseinrichtungen bietet das Institut unterschiedliche Serviceleistungen an, die basierend auf den Ergebnissen von Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung entwickelt wurden.

Aus anwendungsorientierten Forschungsprojekten sind bereits die Ausgründungen CSP Services GmbH und SOWARLA GmbH entstanden.


Kontakt
Elke Reuschenbach
Leiterin Kommunikation

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Institut für Solarforschung

Köln-Porz

Tel.: +49 2203 601-4153

Fax: +49 2203 601-4141

Links
NUK Neues Unternehmertum Rheinland e.V.
Förderpreis des 18. NUK-Businessplan-Wettbewerbs für Team 24/7 Solar des DLR-Instituts für Solarforschung
dlr.de/SF/Aktuelles, Meldung vom 12.05.2015
Helmholtz-Gemeinschaft fördert neu entwickelte Receiver-Technologie des Instituts für Solarforschung
dlr.de/SF/Aktuelles, Meldung vom 5.11.2014
Institutskommunikation
Elke Reuschenbach
Leiterin Kommunikation

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Institut für Solarforschung

Köln-Porz

Tel.: +49 2203 601-4153

Fax: +49 2203 601-4141

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