3. Dezember 2018
Der Doktorand der solaren Verfahrenstechnik im Institut für Solarforschung erhielt die Auszeichnung für seine Doktorarbeit zur Entwicklung von Redoxmaterialien in solar-thermochemischen Kreisprozessen. Bei hohen Temperaturen geben diese Materialien den in ihnen gebundenen Sauerstoff frei. In den von Vieten untersuchten solar-thermochemischen Kreisprozessen wird das Redoxmaterial mit konzentrierter Solarstrahlung auf die erforderliche Temperatur gebracht.
Die so behandelten Materialien können benutzt werden, um Luft für chemische Prozesse in Sauerstoff und Stickstoff zu zerlegen. Außerdem kann auf diese Weise Wasserstoff oder Synthesegas gewonnen werden. Josua Vieten entwickelte eine Online-Datenbank für Redoxmaterialien und deren physikalisch-chemische Eigenschaften in Zusammenarbeit mit Materials Project in den USA. Mit deren Hilfe können Wissenschaftler die Materialeigenschaften für eine Vielzahl verschiedener Prozessparameter leichter bestimmen. Auf Basis experimenteller und theoretischer Daten entwickelte Vieten gemeinsam mit Mitgliedern des Materials Project eine „Perowskit-Suchmaschine“, mit der sich die besten Materialien für verschiedene Anwendungen finden lassen.
In seinem Vortrag berichtete er: „Inzwischen macht man Chemie immer mehr am Rechner und nicht nur im Labor.“ Vieten schilderte seine Erfahrungen, die er in Berkeley am Campus mit den dortigen Supercomputern machen durfte, um virtuell „Luft zu zerlegen“. Die Stiftung Energie & Klimaschutz ist eine gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Karlsruhe. Die Arbeit der Stiftung konzentriert sich auf Fragestellungen rund um die Themen Energieversorgung und Energienutzung im Zusammenhang mit dem Klimawandel und dessen Folgen.
Am 23. November fand in Stuttgart das Abschluss-Symposium des bundesweiten, interdisziplinären Doktorandenwettbewerbs der Stiftung statt, an dem 16 Doktorandinnen und Doktoranden aus ganz Deutschland teilnahmen. Der Wettbewerb findet jährlich statt und stand dieses Mal unter dem Motto „Energie und Umwelt – Meine Idee für morgen“. Die Sieger erhalten Geldpreise im Gesamtwert von 3.500 Euro.