Rund 230 Fachleute für Concentrated Solar Power (CSP) aus Industrie und Forschung waren der Einladung des Instituts für Solarforschung zum 16. DLR Sonnenkolloquium am 12. Juni nach Köln gefolgt. Im Fokus stand dieses Jahr das Thema „CSP – Made in Germany“. Das DLR und führende deutsche CSP-Unternehmen präsentierten den Kongressteilnehmern Ergebnisse und Erfahrungen aus Forschung und Praxis. Erstmalig in diesem Jahr hatten die Teilnehmer die Möglichkeit ihr Unternehmen oder Institut im Rahmen einer Posterausstellung zu präsentieren.
Die Begrüßungsworte an die Kongressteilnehmer sprach Bernhard Milow, Programmdirektor Energie im DLR. Er hob die Bedeutung des Forschungsbereichs CSP für das DLR hervor: „Für das DLR ist CSP ein wichtiges strategisches Thema, das wir weiterhin stärken wollen.“ Im Anschluss führte Prof. Dr.-Ing. Robert Pitz-Paal, Co-Direktor des Instituts für Solarforschung in das Thema der Veranstaltung ein. Ziel der Veranstaltung sei es zu zeigen, dass deutsche CSP-Unternehmen und das DLR mit weltweit führender Qualität und Kompetenz in fast allen Bereichen der CSP- Wertschöpfungskette tätig sind. Auch Prof. Dr.-Ing. Ulrich Wagner, Vorstandsmitglied für Energie und Verkehr hatte es sich nicht nehmen lassen kurz hereinzuschauen um die Gäste zu begrüßen. In seinem Grußwort betonte er die wichtige Rolle der Wissenschaft in wirtschaftlich schwierigen Zeiten: „Wir brauchen Kontinuität um zusammen mit Partnern aus der Forschung, den Ministerien und der Industrie die herausragenden, weltweit so wichtigen Themen im Bereich der Solarforschung weiter voranzubringen“.
Bei den Vorträgen im Plenum war die Industrie in diesem Jahr deutlich stärker vertreten als in den Vorjahren. Sechs von zehn Referenten präsentierten anschaulich anhand von Praxisbeispielen ihre Kompetenzen und Erfahrungen. Die Gastreferenten kamen aus den Unternehmen Flagsol GmbH, Kraftanlagen München GmbH, Schott Solar CSP GmbH, Eisenmann Anlagenbau GmbH, E.On Climate & Renewables GmbH und Ferrostaal AG. Die Bandbreite der von ihnen vorgestellten Themen reichte von der Konzeption und dem Engineering, Solarturmtechnik von der Pilotierung bis zur Realisierung in Nordafrika, über Fortschritte bei der Entwicklung von Schlüsselkomponenten für Kraftwerke und neuen Materialien zur Wärmespeicherung, die Logistische Unterstützung bei der Errichtung von Spiegelfeldern bis hin zum Betrieb von Solarkraftwerken.
In vier Vorträgen stellten Wissenschaftler des DLR den Konferenzteilnehmern Ergebnisse aus verschiedenen Forschungsfeldern des Instituts für Solarforschung vor. Für die Entwickler und Betreiber von Solarkraftwerken ist es extrem wichtig, den zu erwartenden Ertrag des Kraftwerkes bestimmen zu können. Hierfür entwickelte ein Team des Instituts die Software GREENIUS. Die Anwendung wurde vorrangig für den Einsatz in CSP Kraftwerken entwickelt, kann jedoch den Jahresertrag von verschiedenen erneuerbaren Technologien, also zum Beispiel auch von Wind- oder PV-Anlagen berechnen. Die neue freie Vollversion FreeGreenius soll noch in diesem Jahr veröffentlicht werden. Zwei Vorträge des DLR stellten die Serviceleistungen des Instituts für Solarforschung im Bereich der Qualifizierung von Heliostatfeldern beziehungsweise von Parabolrinnen-Receivern für Industriepartner vor. Thema des vierten Vortrags war der Betrieb von Parabolrinnen- und Fresnel-Kraftwerken mit Direktverdampfung.
Wie ein roter Faden zog sich das Thema „Kostensenkung“ durch die Präsentationen aus Praxis und Forschung. Bei der Konzeption, dem Bau und dem Betrieb von Solarkraftwerken gilt es die vorhandenen Potentiale auszuschöpfen um die Wettbewerbsfähigkeit mit anderen Stromarten zu verbessern, so der Tenor der Referenten.
Kostensenkungspotenzial sahen die Referenten dabei in den folgenden Bereichen:
Am Rande der Veranstaltung kamen Vertreter des Industrienetzwerkes Deutsche CSP zu einem Treffen zusammen. Das Netzwerk DCSP wurde im Juni 2012 von führenden deutschen Firmen entlang der CSP-Wertschöpfungskette gemeinsam mit dem DLR gegründet und hat heute bereits mehr als 35 Mitglieder. Ziel des Netzwerkes ist es Kräfte und Interessen der deutschen Marktteilnehmer zu bündeln und die internationalen Marktchancen zu erhöhen.
Die Vorträge aus dem Plenum stehen hier zum Download zur Verfügung.