Zukünftige Flugzeuggeneration bedürfen Fertigungsmethoden, die in der Lage sind Bauteile in hohen Stückzahlen mit geringen Kosten und einer hohen Reproduzierbarkeit herzustellen. Vergleichend zur heutigen Produktion des A320 mit einer Produktionsrate von knapp über 40 Flugzeugen im Monat lässt sich bei konservativer Schätzung für den Flügel ein Bedarf von über 160 Flügelschalen monatlich ableiten. In diesem Zusammenhang sind die prozesssicheren Fertigungsmethoden, die laufenden Produktionskosten und der sichere Produktionshochlauf die entscheidenden Kriterien für ein wettbewerbsfähiges Produkt.
Das übergeordnete Ziel des Verbundprojekts "Wing-Cover" ist die Entwicklung einer vollständigen Prozesskette für die Produktion von CFK-Flügelschalen inklusive der entsprechenden Anlagenkonzepte. Hierbei sollen die Voraussetzungen zur Fertigung von über 160 Flügelschalen pro Monat geschaffen werden. Entscheidend hierfür sind Kosten, Zuverlässigkeit und Produktivität. Ein wesentlicher Punkt des Vorhabens ist dabei auf die vorhandene GroFi Anlagentechnologie am DLR in Stade aufzusetzen und diese hinsichtlich der speziellen Anforderungen der Flügelschalenfertigung weiterzuentwickeln. Die Entwicklung einer Produktionstechnik zur Herstellung von Flügelschalen im industriellen Maßstab wird mit Hilfe kombinierter Tow- und Tapelegeverfahren in Dry-Fiber-Placement- und in etablierter Prepreg-Placement-Technik anhand einer robusten, zuverlässigen und weitgehend automatisierten Anlagentechnik demonstriert. Neben der Bereitstellung der Anlagentechnik werden produktionsgerechte Fertigungsmittel entwickelt und getestet. Des Weiteren wird die aus den Ergebnissen des Vorhabens entstehende Gesamtprozesskette an Validatoren überprüft. Hierbei kommen mit der AFP- und der DFP-Technologie zwei unterschiedliche Fertigungskonzepte zur Anwendung, um im direkten Vergleich der Validatoren eine Beurteilung der Fertigungskonzepte und der Fertigungsverfahren zu ermöglichen.