Der Boden bewegt sich hier und da, ohne dass wir Menschen es registrieren. An manchen Orten hebt sich der Boden sogar ein paar Millimeter pro Jahr, an anderen senkt er sich. Diese Bodenbewegung, sei sie auch noch so minimal, kann aber mittels Satelliten sichtbar gemacht werden! Und das in bemerkenswerter räumlicher wie auch zeitlicher Auflösung, und mit paneuropäischer Abdeckung. Durch die Auswertung jahrelanger Zeitserien und die Korrektur atmosphärischer Einflüsse können Bewegungen der Erdoberfläche millimetergenau bestimmt werden.
Die ersten Ergebnisse des neuen Europäischen Bodenbewegungsdienstes (EGMS), eines EU-finanzierten Copernicus Land Monitoring Dienstes, sind jetzt online und für jeden verfügbar. Mit dem am DLR Earth Observation Center (EOC) in Oberpfaffenhofen in der Nähe von München entwickelten Interferometrie-Prozessor IWAP können hochgenaue Bodenbewegungskarten aus Radarsatellitendaten errechnet und die Bewegungen der Erdoberfläche millimetergenau bestimmt werden. Flächendeckend können Bodendeformationen verursacht durch Grundwassergewinnung, Bergbau, Tagebau, unterirdische Kavernenspeicher, Hangrutsche oder vulkanische und tektonische Aktivität etc., erkannt werden.
Für den Europäischen Bodenbewegungsdienst werden Radardaten des Copernicus-Satellitenprogramms Sentinel-1 A und B genutzt. Das DLR ist in diesem Projekt wissenschaftlicher Partner und hat seine im Rahmen eines Innovationsprojektes entwickelte Technologie zur Datenprozessierung für die Interferometrie an die Firma GAF AG transferiert.
Das vollständige Basis-Produktportfolio wurde erst kürzlich veröffentlicht und deckt den Zeitraum 2015–2020 ab. Drei jährliche Aktualisierungen sind geplant.
Die Daten stehen Wissenschaftlern, Behörden und Bürgern frei zur Verfügung.
Hier geht es direkt zum EMGS Datenvisualisierungsportal.