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Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Thomas Dekorsy, Direktor
Prof. Dr. rer. nat. Thomas Dekorsy leitet seit Juli 2016 das Institut für Technische Physik des DLR in Stuttgart. Er ist Professor an der Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik und Geodäsie der Universität Stuttgart und Mitglied des Stuttgart Research Center of Photonic Engineering (SCoPE) der Universität Stuttgart. Seine wissenschaftliche Leidenschaft gilt der Entwicklung von neuen Lasersystemen für die Bereich Luft- und Raumfahrt, Sicherheit und Verteidigung sowie der Ausbildung wissenschaftlichen Nachwuchses auf diesen Gebieten.
Dekorsy wurde 1965 in Jülich geboren. Er studierte Physik an der RWTH Aachen und beendete sein Studium 1992 als Diplom Physiker. Er schloss seine Promotion am Institut für Halbleitertechnik der RWTH Aachen bei Prof. Dr. Heinrich Kurz 1996 ab. Das Thema der Promotion waren ultraschneller Prozesse in Quantenstrukturen, die mittels Femtosekunden Lasern untersucht wurden. Ein Highlight der Promotion war die erstmalige Beobachtung elektronischer Quantenkohärenz bei Raumtemperatur. Von 1997 bis 2000 war er Oberingenieur am Institut für Halbleitertechnik und leitete Arbeitsgruppen im Bereich der Laserentwicklung, der zeitaufgelösten Spektroskopie und der selbstorganisierten Erzeugung von Nanostrukturen. Die Mitentdeckung eines neuen Verfahrens zur Herstellung von Nanostrukturen wurde mit dem Bennigsen-Foerder Preis des Landes NRW im Jahr 2000 ausgezeichnet. Für seine Arbeiten zur Untersuchung von Quantenkohärenz in Halbleitern erhielt er den Gustav-Hertz Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft im Jahr 2001. Im Jahr 1999 war er an der Gründung der Firma Gigaoptics GmbH beteiligt, die Femtosekunden Laser mit hohen Wiederholraten für optische Frequenzkämme fertigte, die in den Arbeiten zum Nobelpreis 2005 von Prof. Theodor Hänsch eingesetzt wurden.
Von 2000 bis 2004 war er Abteilungsleiter der Abteilung Spektroskopie im Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung am Helmholtz Forschungszentrum Dresden-Rossendorf unter Direktor Prof. Dr. Manfred Helm. Hier baute er die Spektroskopielabore für den Freien-Elektronen Laser FELBE auf, führte Arbeiten zur elektrisch angeregten Lichtemission aus Siliziumdioxid, zu effizienten großflächigen Terahertz-Strahlungsquellen sowie Quantenkaskadenlasern durch. Die Entwicklung und Kommerzialisierung großflächiger Terahertz-Strahlungsquellen wurden mit dem Technologiepreis des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf 2006 geehrt.
2004 bis 2016 hatte Dekorsy eine Professur im Fachbereich Physik der Universität Konstanz inne und war stellvertretender Sprecher des Center of Applied Photonics (CAP). Seine Arbeiten beschäftigten sich mit der Realisierung neuer gepulster Laserquellen und deren Anwendungen in der Spektroskopie. Er entwickelte hier das Verfahren des asynchronen optischen Abtastens (ASOPS) mit gekoppelten Kurzpulslasern sowie eine neue Klasse von Terahertz Strahlungsquellen, die auf dem Photo-Dember Effekt beruhen. In Kooperation mit Trumpf Laser entwickelte er Scheibenlaser Oszillatoren mit hohen mittleren Leistungen. Er war Dekan und Studiendekan des Fachbereichs Physik. Er erhielte den Preis des Universitätsrats der Universität Konstanz 2011 für die Initiative „Schülerinnen forschen“ (Physikcamps für Schülerinnen am Bodensee). 2016 erhielt er den Preis der Fachschaft Physik für ausgezeichnete Lehre. 2019 wurde er zum Fellow der Optical Society of America ernannt.
Dekorsy ist Mitglied der Programmkomitees mehrerer internationaler Konferenzen und Sommerschulen, darunter die CLEO-Europe und die Laser Applications Conference (LAC). Er hat über 250 wissenschaftliche Publikationen und 10 Patente auf dem Gebiet der Laserphysik und Spektroskopie verfasst. Er ist Mitglied des Think Tanks der Helmholtz Gemeinschaft, des Kooperationsrates der Universität Stuttgart und in wissenschaftlichen Beratungsgremien des Helmholtz Zentrums Dresden-Rossendorf und des DESY/EU-XFEL Hamburg. Er ist Mitglied in der DPG, DGaO, EOS, Optica (Fellow der Class 2020), DGLR, DWT und dem DHV.