19. März 2018
Die Stadt Oldenburg erhält eine Wasserstoff-Tankstelle. Das hat das Betreiberkonsortium H2 MOBILITY am heutigen Montag, 19. März 2018, bekanntgegeben. Damit wird der äußerste Nordwesten Deutschlands als attraktive Wohn- und Urlaubsregion in das bundesweite Netz der ersten 100 H2-Tankstellen eingebunden – und für eine richtungsweisende Zukunftstechnologie im Individualverkehr erschlossen. Die Arbeiten dazu sollen so bald wie möglich beginnen. Für den Standort Oldenburg sprach vor allem, dass aus der Region über 20 schriftliche Absichtserklärungen zur Anschaffung eines Brennstoffzellenfahrzeugs vorgelegt werden konnten.
Das Institut für Vernetzte Energiesysteme hatte sich zuletzt mit mehreren Infoveranstaltungen und Gesprächen auf politischer Ebene für diese Ausweitung der Wasserstoff-Infrastruktur auf die Region Oldenburg eingesetzt. „Die mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle ist eines unserer zentralen Forschungsthemen und eine ideale Lösung für schadstofffreie Mobilität mit hohen Reichweiten und schneller Betankung. Sie kommt ohne fossile Energieträger aus, ist lautlos und lässt sich sektorenübergreifend in unser Elektrizitätssystem integrieren“, sagt Dr. Alexander Dyck, Abteilungsleiter für Stadt- und Gebäudetechnologien. Bei Bedarf könnte ein Brennstoffzellenfahrzeug zum Beispiel die Energieversorgung des eigenen Wohnhauses unterstützen, wenn diese zum Beispiel durch einen Stromausfall unterbrochen ist.
Konkret streben die DLR-Energieinstitute (Institut für Vernetze Energiesysteme und Institut für Technische Thermodynamik) gemeinsam mit regionalen Tankstellenbetreibern, Planungsbüros, Anlagenbauern, Autohäusern, Taxiunternehmen, dem Oldenburger Energiecluster OLEC, der Stadt Oldenburg und der EWE-Gasspeicher GmbH gleich mehrere Forschungsvorhaben rund um den Energieträger an: Neben der Erzeugung aus erneuerbaren Energien und der Speicherung vor Ort sollen auch Forschungsfragen zur Kavernenspeicherung geklärt werden. Zudem soll im Feldversuch getestet werden, inwieweit sich die Wasserstoff-Mobilität für einen Limousinen-Service und den Taxi-Betrieb anbietet.
Als starken Impuls für die Einbindung Oldenburgs in die Tankstellen-Infrastruktur hatte das Institut vor rund einem Jahr das erste Brennstoffzellenauto Nordwestdeutschlands für Dienst- und Testfahrten in Betrieb genommen. Gleichzeitig wird der serienmäßig vertriebene Mittelklassewagen mit einer Reichweite von über 500 Kilometern für Forschungszwecke genutzt. Der angekündigte Neubau der Wasserstoffstation wird die Nutzung des Fahrzeugs erheblich flexibler machen, weil die bisher erforderliche Koordination von Tankstellenbesuchen in Bremen oder Münster mit abweichenden Zielen der Dienstfahrten entfällt.
Weitere Informationen zum Thema: Mitteilung H2 Mobility vom 19. März 2018