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Grünes Licht für Energetisches Nachbarschaftsquartier in Oldenburg



7. Dezember 2017

Das Institut für Vernetzte Energiesysteme hat gemeinsam mit 20 Partnern aus Industrie und Forschung den Zuschlag zur Realisierung eines Energetischen Nachbarschaftsquartiers (ENaQ) auf einer Teilfläche des ehemaligen Fliegerhorst-Geländes in Oldenburg erhalten. Ziel des Projektes ist es, auf dem innenstadtnahen Areal unter Einbindung der Öffentlichkeit ein klimaneutrales Quartier mit ca. 110 Wohneinheiten aus Bestandsgebäuden und Neubauten zu konzipieren und umzusetzen. Das Vorhaben ist eines von sechs Leuchtturmprojekten, für die das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit der gemeinsamen Förderbekanntmachung "Solares Bauen / Energieeffiziente Stadt" in den nächsten fünf Jahren bis zu 100 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung zu nachhaltigen Stadtquartieren bereitstellen. Rund 18 Millionen Euro fließen in das Fliegerhorst-Projekt, weitere rund 8,4 Millionen Euro werden von den größtenteils im Nordwesten angesiedelten Industriepartnern beigesteuert.
 

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Abb. 1: Auf dem Oldenburger Fliegerhorst-Gelände wird das Energetische Nachbarschaftsquartier im Bereich der farblich hervorgehobenen Flächen entstehen.
Credit: Stadt Oldenburg 



















 




Zu den Kernthemen des ENaQ-Projekts gehört die Frage, wie die lokale Energiegemeinschaft eines Nachbarschaftsquartiers sozial und wirtschaftlich konzipiert sein muss, um für Anwohner, Energieerzeuger und Dienstleister langfristig attraktiv und betriebswirtschaftlich tragbar zu sein. Um die Ansätze unter realen Bedingungen zu erproben, soll das Areal als „lebendes“, auf Teilhabe ausgelegtes Labor für Smart-City-Technologien genutzt werden. Über das Projektgebiet hinaus sollen auf dem ehemaligen Fliegerhorst ca. 950 Wohneinheiten und Gewerbeflächen entstehen. Damit stellt das Areal für die kommenden Jahre die wichtigste Entwicklungsfläche der Stadt Oldenburg dar.

Der Energiebedarf des ENaQ-Quartiers soll im Wesentlichen aus lokal erzeugter Energie gedeckt werden. Entwickelt wird ein öffentliches Versorgungsnetz, welches eine Kopplung von Strom, Wärme/Kälte und Mobilität unterstützt und den „Energietausch“ im Quartier unter den Nachbarn fördert. Für die Bildung lokaler Energiegenossenschaften werden die Anwohner als Energieproduzenten und Verbraucher über ein Community-Portal in die Konzeption von Anreizmodellen einbezogen.
 

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Abb. 2: Die geplanten Energiestrukturen für das Quartier Fliegerhorst
Credit: DLR

Dem Institut für Vernetzte Energiesysteme kommt innerhalb des ENaQ-Projektes die Aufgabe zu, das Gesamtenergiekonzept zu entwickeln und zu erforschen. Dafür stehen den Wissenschaftlern Simulationsmodelle und speziell ausgestattete Labore zur Verfügung, die die Vielfalt und Komplexität aller Komponenten eines Smart Grids abbilden können, also zum Beispiel Solaranlagen inklusive PV-Wechselrichtern, Batteriesysteme als Heimenergiespeicher oder die Batteriesysteme von Elektrofahrzeugen. „Hier werden wir im ersten Schritt das Quartier und seine Wechselwirkung mit dem übergeordneten Versorgungsnetz in der digitalen Simulation nachbilden. Anschließend wird dieses Modell in unser Energielabor transferiert, das die gesamte vernetzte Energie-Infrastruktur digital abbildet und Parameter wie Wetterdaten, Benutzerverhalten, Stromnetzauslastung oder Verkehrszustände berücksichtigt“, erklärt Frank Schuldt, Gruppenleiter Flexibilitätsoptionen und Systemdienstleistungen am Institut.

Nachdem diese Managementkonzepte auf Funktionalität und Wirksamkeit getestet wurden, fließen die Erkenntnisse in die Umsetzung des Energetischen Nachbarschaftsquartiers ein. Dabei wird ein besonderer Fokus auf Lösungskonzepten für kritische Netzsituationen liegen, um die Versorgungssicherheit im realen Quartier sicherzustellen. Die daraus entstehenden Geschäftsmodelle könnten später auch dazu genutzt werden, um Dienstleistern das erforderliche Wissen zum Aufbau und Betrieb von weiteren Energetischen Nachbarschaftsquartieren bereitzustellen.

 

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