Versorgungssicherheit in Deutschland und Mitteleuropa während Extremwetter-Ereignissen
Laufzeit: November 2019 bis Oktober 2022
Förderung durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Projektpartner: Karlsruher Institut für Technologie Institut für Vernetzte Energiesysteme Institut für Industriebetreibslehre und Industrielle Produktion (IIP)
Projektleiter am Institut für Vernetzte Energiesysteme: Felix Nitsch
Projektbeschreibung:
Mit steigender Durchdringung der fluktuierenden Erneuerbaren Energien (fEE) in der Energieversorgung steigt die Abhängigkeit der Stromproduktion von den Wetterverhältnissen. Neben regelbaren Kraftwerken können Speicher, die Steuerung der Nachfrageseite, der Ausbau von Stromnetzen sowie der Im- und Export von Strom mit dem Ausland den erhöhten Bedarf an Flexibilität bereitstellen. Der europäische Ausgleich ist dabei zum einen abhängig von marktgetriebenen Entscheidungen sowie den physikalischen Restriktionen der Topologie der Übertragungsnetze und insbesondere der grenzübergreifenden Netzkuppelstellen.
Das Ziel des Projektes ist die Bewertung der Versorgungssicherheit der Stromversorgung in Deutschland in Extremwettersituationen unter Berücksichtigung der Potenziale eines innereuropäischen Ausgleichs. Dabei werden neben dem europäischen Ausbau der fEE die Potenziale des grenzübergreifenden Handels zwischen mehreren europäischen Marktzonen sowie der Übertragung an den grenzübergreifenden Kuppelstellen (die Net Transfer Capacities, NTC) in die Berechnungen einbezogen. Die NTCs sind dabei abhängig von den gegebenen Systemzuständen sowie dem vorherrschenden Wetter und daher dynamisch. Diese Interdependenzen, insbesondere auch für den Fall von Extremwetterereignissen, werden explizit in der Analyse des grenzüberschreitenden Handels integriert.
Die am DLR entwickelten Modelle REMix-EnDAT und AMIRIS werden in diesem Projekt in ihrem Funktionsumfang erweitert. Einerseits um die Auswirkung von Extremwetterereignissen auf die Versorgungssicherheit in Elektrizitätssystemen mit hohen fEE-Anteilen berechnen zu können, andererseits um die Kraftwerksstrukturen in den betrachteten europäischen Ländern und den europäischen Stromhandel unter der Einbeziehung der Übertragungseinschränkungen berücksichtigen zu können.