Das Institut für Verkehrsforschung untersucht, wie aktive Mobilität
– insbesondere das Zufußgehen - in Städten gefördert werden kann und welche neuen Flächenpotenziale durch den Wegfall von Pkw-Infrastrukturen entstehen. Dabei wird ein transdisziplinärer Ansatz verfolgt, bei dem der Stadtraum im Rahmen von Realexperimenten temporär umgestaltet wird und die Effekte für Flächennutzung und Mobilitätsverhalten analysiert werden.
Projekt
EXPERI ist ein inter- und transdisziplinäres Kooperationsprojekt von der Technischen Universität Berlin, des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) und dem DLR Institut für Verkehrsforschung. Das übergeordnete Ziel von EXPERI ist es zu erforschen, wie die sozial-ökologische Verkehrswende in Metropolregionen gelingen kann.
Das DLR Institut für Verkehrsforschung untersucht, wie aktive Mobilität – insbesondere das Zufußgehen - in Städten gefördert werden kann und welche neuen Flächenpotenziale durch den Wegfall von Pkw-Infrastrukturen entstehen.
Temporäre Stadtplätze und aktive Mobilität
Um eine nachhaltige und gesundheitsfördernde Mobilität zu ermöglichen, die urbane Aufenthaltsqualität zu erhöhen und mehr Platz für Menschen im öffentlichen Raum zu schaffen und, werden Straßen- und Kreuzungsflächen in Berlin testweise zu Gunsten von Fuß- und Radverkehr umverteilt. Die neu entstandenen Stadtplätze werden gemeinsam mit Anwohner:innen und Gewerbetreibenden gestaltet. Um die Auswirkungen auf die Aufenthaltsqualität und das Mobilitätsverhalten zu untersuchen, werden Verkehrszählungen, Befragungen und Interviews durchgeführt.
Um zu verstehen, wie eine Flächenumgestaltung erfolgreich funktionieren kann, wurden zunächst gute Beispiele aus anderen Städten und Ländern betrachtet und qualitativ analysiert (z.B. Superblocks in Barcelona, autofreies Zermatt, Fußgängerzone Gent). Gemeinsam mit Praxispartnern aus Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft wurden darauf aufbauend Ideen zur Umsetzung und Übertragbarkeit auf Berlin entwickelt.
Neue Flächenpotenziale durch den Wegfall von Pkw-Infrastrukturen
Alexander Czeh untersucht im Rahmen seiner Doktorarbeit die Potenziale der Verkehrswende für die Neugestaltung der gebauten städtischen Umwelt. Da nachhaltige Verkehrsträger flächeneffizienter sind als der motorisierte Individualverkehr, könnten im Rahmen der Verkehrswende Flächen im städtischen Raum frei werden. Um die Potenziale für alternative städtische Flächennutzungen zu ermitteln, wird eine Status-Quo-Analyse mit Hilfe eines Geo-Informationssystems für den derzeitigen Flächenverbrauch durch Automobilinfrastruktur durchgeführt und die zukünftigen Flächeninanspruchnahmen je Autoinfrastruktur wie Tankstellen, Waschanlagen, Werkstätten, Autohäuser, Autoverleihe, Parkhäuser, Reifenhändler und Recyclinghöfe abgeschätzt. Anschließend werden die potentiell obsoleten Flächen der Automobilinfrastruktur durch eine Raumanalyse auf deren Nutzbarkeit für alternative Flächennutzungen wie Wohnen, Klimaanpassungsmaßnahmen und urbane Landwirtschaft hin überprüft.
Ziele
Ziel des Projektes ist es, Stellschrauben für die Transformation urbaner Räume in Hinblick auf nachhaltige Mobilität und lebenswerte Städte zu identifizieren.
Auftraggeber
Projektlaufzeit
von 06/2019 bis 05/2024