Das Aufkommen der Kurier-, Express- und Paketdienstleister (KEP), von Stückgutverkehren sowie das Güteraufkommen der Frachtdrehscheiben an Großflughäfen werden in den kommenden Jahren ansteigen. Ein attraktives Transportangebot mit kurzen Fahrzeiten und hoher Zuverlässigkeit kann dem Verkehrsträger Schiene zusätzliches Frachtpotenzial vom konkurrierenden Straßentransport erschließen. Zur Erhöhung der Nachhaltigkeit des Güterverkehrs und zur Reduktion der Verkehre auf der heute beanspruchten Straßeninfrastruktur ist eine verstärkte Einbindung der Distanzverkehre auf der Schiene in eine intermodale Transportportkette wünschenswert und wird als politische Zielsetzung gefordert.
Darüber hinaus soll die Beförderung von internationalen Kurier und Expresssendungen sowie besonders eilbedürftige Stückgüter mit Nachtflügen in Europa stark reduziert werden. Ein schneller Transport auf der Schiene würde diese Möglichkeit zur Substitution innereuropäischer Frachtflüge bieten.
Projekt
Vor diesem Hintergrund werden die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus den Forschungsprojekten zum Ultrahochgeschwindigkeits-Personenzug NGT HGV und zum Hochgeschwindigkeits-Zubringer NGT LINK auf einen schnellen, leisen und mischverkehrsfähigen Güterzug übertragen.
Das Institut für Verkehrsforschung untersucht gemeinsam mit dem Institut für Fahrzeugkonzepte und dem Institut für Verkehrssystemtechnik ausgewählte betriebliche Aspekte eines NGT CARGO und wählt entsprechend den Ergebnissen der Marktanalyse eine Referenzrelation aus.
Ziele
Erstellen einer Markt- und Potenzialanalyse für den NGT CARGO zur Auswahl einer Referenzrelation.
Vorgehensweise
Im ersten Schritt wird eine Marktanalyse für Hochgeschwindigkeitsgüterzüge durchgeführt. Dazu werden bestehenden Konzepte und Beispiele zusammengetragen und ausgewertet. Der Güterverkehrsmarkt wird für zeitsensible Güter im Hinblick auf verschiedene Anforderungen analysiert. Im Ergebnis dieser Analyse werden für den Hochgeschwindigkeitsverkehr relevante Güter und die von den Versendern genutzten Transportgefäße als Anforderungen der Nachfragerseite abgeleitet.
Im zweiten Schritt wird das Potenzial für ausgewählte Güter abgeschätzt. Basis dafür ist die Verkehrsprognose 2030 sowie die auf europäischen Statistikdaten und Simulationsdaten basierende ETIS Database.
Aufbauend auf den Ergebnissen der Potenzialanalyse wird eine Referenzrelation ausgewählt, für die im weiteren Verlauf des Projektes ein Betriebskonzept erstellt wird.
Auftraggeber
Projektpartner
Projektlaufzeit
von 01/2014 bis 12/2017