Das automatisierte und vernetzte Fahren (AVF) ist ein Thema, das auch für die Produktion, die Logistik und den Güterverkehr von großer Bedeutung ist, da dort erhebliche Kostenvorteile und Prozessverbesserungen zu erwarten sind. Ein wesentliches Hemmnis für die Einführung von Konzepten zum automatisierten und vernetzten Fahren im Güterverkehr ist momentan die fehlende durchgehende Digitalisierung der Logistik. Konzepte wie "Smart Factory" oder "Connected Supply Chain" finden bisher nicht das entsprechende Pendant im Güterverkehrssystem. Dabei besteht bei den wesentlichen Akteuren (Logistik und Fahrzeugherstellern) ein ausgesprochen hohes Interesse an der Einführung des AVF im Straßengüterverkehr, da diese mit der Entwicklung völlig neuer Anwendungskonzepte verbunden ist. Hierbei gibt es nicht nur technische Herausforderungen.
Für eine erfolgreiche Integration des AVF in Logistikketten bedarf es vor allem der Identifizierung des Nutzens für die Unternehmen. Dazu ist es notwendig, die Anforderungen der verladenden und der Logistikunternehmen – der Nachfrageseite nach automatisierten Transporten – zu kennen. Diese lassen sich momentan noch nicht auf den Testfeldern gewinnen, da dort zunächst technische Funktionalitäten, insbesondere von Platoons, überprüft werden. Aus der Perspektive der logistischen Akteure ist es notwendig, die neuen technisch-organisatorischen Abläufe in kompletten Logistikketten zu ermitteln und deren ökonomische und verkehrliche Wirkung abzuschätzen. Ein wesentlicher Aspekt sind dabei auch mögliche neue Geschäftsmodelle.
Projekt
Das Ziel des Projektes ist es, eine erfolgreiche Realisierung des automatisierten und vernetzten Fahrens im Güterverkehr zu unterstützen, indem die Voraussetzungen für seine Akzeptanz und die Umsetzungsbedingungen für den Einsatz dieser Technologie in Logistikketten untersucht werden. Der Gegenstand des Projektes ist das automatisierte und vernetzte Zusammenwirken von technischen und humanen Elementen als Voraussetzung für die gesellschaftliche Akzeptanz automatisierter und vernetzter, straßengebundener Logistikketten.
Ziele
Das Projekt zielt zunächst auf eine breite Akzeptanz des automatisierten und vernetzten Fahrens bei den Akteuren in der Logistikkette ab, um erstens diese Technologie in den Markt zu bringen und zweitens ihre Chancen und Risiken im gesellschaftlichen Diskurs erörtern zu können. Folgende Fragestellungen werden adressiert:
Vorgehensweise
Zur Beantwortung dieser Fragen werden gemeinsam mit Akteuren der Logistikketten der derzeitige Technologieeinsatz und bestehende Ineffizienzen in Logistikketten als wertschöpfende Anwendungsfelder von Technologien zum automatisierten und vernetzten Fahren herausgearbeitet. Es werden Umsetzungsbedingungen analysiert, die über das Platooning hinausgehen. Anhand der Einsatzszenarien lässt sich mit Modellen abschätzen, wodurch der kommende gesellschaftliche Diskussionsprozess bestimmt wird und an welchen Stellen auch die gesellschaftliche Akzeptanz des automatisierten und vernetzten Fahrens im Güterverkehr erwartet werden kann.
Projektphasen
AP 1: Systemanalyse von Prozessen, Akteuren und IKT straßengebundener Logistikketten AP 2: Wertschöpfungs- und Akzeptanzanalyse automatisierter und vernetzter, straßengebundener Logistikketten AP 3: Entwicklung von Einsatzszenarien automatisierter und vernetzter, straßengebundener Logistikketten AP 4: Wirkungsanalyse automatisierter und vernetzter, straßengebundener Logistikketten AP 5: Handlungsempfehlungen an Hersteller und Politik
Auftraggeber
Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen der Förderrichtlinie "Automatisiertes und vernetztes Fahren" gefördert.
Im Rahmen der gleichen Förderrichtlinie des BMVI werden neben dem Projekt "ATLaS", auch die Projekte "DiVA" und "RAMONA" durch das Institut für Verkehrsforschung am DLR bearbeitet.
Projektpartner
Projektlaufzeit
08/2017 bis 07/2019