Schnelle Erreichbarkeit und ausreichende Kapazität von öffentlicher Infrastruktur haben einen entscheidenden Einfluss auf die Lebensqualität in Deutschland. Eine möglichst genaue und umfassende Kenntnis über diese beiden Faktoren ist daher essenziell, um die Grundlagen für eine möglichst effiziente Bedarfsabdeckung in allen Regionen zu schaffen. Mit dem vorliegenden Industrieatlas wird eine Datengrundlage
für das Vergleichen von Infrastrukturen in Deutschland geschaffen, die als Ausgangsbasis für ein verbessertes Abschätzen von Investitionsbedarfen fungieren kann, um so knappe öffentliche Mittel zielgerichtet einsetzen können. Die Daten des Projekts eröffnen darüber hinaus eine Vielzahl an weiteren Analysemöglichkeiten, da sie über Folgeprojekte oder auch Datenanalysen durch Dritte weiter verwertet werden können.
Die Aufgabe des DLR innerhalb des Projektes war die Berechnungen der Erreichbarkeiten verschiedener Arten wichtiger Infrastruktureinrichtungen wie Schulen, medizinischer Versorgung, Kulturangeboten oder Stadtteilzentren für die Verkehrsmodi Laufen, Radfahren, sowie motorisierter Individualverkehr (MIV).
Ziele
Vorgehensweise
Zunächst galt es, die für die Berechnung benötigten Daten zu sammeln. Hierzu gehören sowohl die Quellen, d.h. Wohnorte, als auch die Ziele, hier wichtige Infrastrukturen. Es galt, Datenquellen zu finden, die diese Orte deutschlandweit und mit einer verlässlichen Genauigkeit aufführen. Dies konnte nur durch die Zuhilfenahme verschiedener Quellen erreicht werden.
Zusätzlich war es notwendig, die Verkehrsinfrastruktur abzubilden. Neben dem Straßennetz, das der freien Karte Open Street Map (https://www.openstreetmap.org/) entnommen worden ist, wurde das deutschlandweite ÖPNV-Angebot benötigt. Dieses ist durch Delfi e.V. (https://www.delfi.de/) bereitgestellt worden.
Ausgehend von diesen Daten sind Erreichbarkeitsmaße berechnet worden. Das Hauptmaß war hierbei die Reisezeit zu den nächsten X Instanzen einer jeden betrachteten Infrastruktur. Die Reisezeiten im ÖPNV sind von HaCon, die Reisezeiten der Verkehrsmodi Laufen, Radfahren und MIV vom DLR berechnet worden. Das DLR nutzte hierfür das selbst entwickelte Werkzeug UrMoAC (https://github.com/DLR-VF/UrMoAC). Um die große Datenmenge in angemessener Zeit verarbeiten zu können, ist im Laufe des Projektes das Werkzeug mehrfach erweitert worden. Die Berechnung der Reisezeiten im MIV bedarf hierbei des Wissens um die Durchschnittsgeschwindigkeiten. Diese sind vom DLR mittels des nationalen Verkehrsmodells DeMo berechnet worden.
Das Ergebnis dieser Berechnung waren Reisezeiten zwischen allen Quellen innerhalb Deutschland zu den jeweils 5 nächsten Infrastruktureinrichtungen eines jeden der betrachteten Infrastrukturtypen.
Bei der nachfolgenden Auswertung sind die Kapazitäten einer jeden Infrastruktur bestimmt worden und mit der sich aus der Anzahl der Quellen, an denen die jeweilige Infrastruktur sich am nächsten befindet, sowie an diesen lebender Bevölkerung, verschnitten worden. So sind neben den Entfernungen zur jeweils nächsten Infrastruktur auch deren Auslastung berechnet worden.
Des Weiteren sind neue Methoden entwickelt worden, die eine leicht verständliche Darstellung der Ergebnisse erlauben.
Projektphasen
Ergebnisse
Die Projektergebnisse sind auf der Projektwebseite und im Projektbericht abgebildet.
Auftraggeber
Projektpartner
Projektlaufzeit
08/2019 – 10/2020