Polfigur hkl (111) von gewalztem Aluminium
Das Röntgenlabor des Institutes dient der zerstörungsfreie Grob- und Feinstrukturanalyse von Werkstoffen. Durch Beugung von Röntgenstrahlung an der geordneten Kristallstruktur eines kompakten oder gepulverten Festkörpers können durch den bei der Beugung an der Gitterstruktur des Materials auftretenden Gangunterschied in Diffraktogramme erzeugt werden. Voraussetzung dafür ist eine kristalline Beschaffenheit des zu untersuchenden Materials. Die Position der dabei zu beobachten Interferenzen (Beugungsreflexe) hängt dabei von der Gittermetrik (Abmessungen und Symmetrie), die Intensität von der Verteilung der Elemente im Gitter ab. Die Diffraktogramme können vergleichend mit Datenbanken oder unabhängig von diesen ausgewertet werden.
Im Institut stehen drei mit Kupfer-Röntgenröhren ausgerüstete Röntgendiffraktometer (XRD) unterschiedlicher Ausstattung zur Verfügung:
Bruker D8 Advance zur Messung von Pulverproben und Kompaktmaterial. Das Gerät ist wahlweise mit Göbelspiegel, variablen oder festen Blenden zu betreiben und ist mit einem einen LynxeEyeXE 0-D/1-D – Detektor ausgestattet. Mit diesem Gerät sind GI-XRD-Messungen möglich. Der 15-fach Probenwechsler ermöglicht automatisierte Messreihen in Reflektion und Transmission. Darüber hinaus ist das Gerät mit zwei Heizkammern (Anton-Paar) ausgestattet, die Hochtemperaturuntersuchungen bis 1200 °C im Korund-Tiegel oder bis 1600 °C auf einem Platinheizband an Luft, unter Schutzgas oder im Vakuum erlauben.
Unterstützt wird die Auswertung durch Verwendung von verschiedenen Datenbanken. (ICCD, COD, ICSD).
Vervollständigt wird das Angebot der zerstörungsfreien Untersuchungen durch eine Grobsturktur- Durchleuchtungsanlage Hewlett Packard Faxitron, in der Proben, zerstörungsfrei durchleuchtet werden können. Die durchstrahlbare Materialstärke hängt von dessen Dichte ab. Die resultierenden Röntgenfilme liefern eine Ortsauflösung von ca. 1/10 mm. Für den jeweiligen Anwendungsfall stehen verschiedene strukturabbildende Filme zur Verfügung.