Die thermoelektrische Materialentwicklung im DLR konzentriert sich auf den Hochtemperaturbereich (derzeit bis 800 °C, perspektivisch bis über 1000 °C hinaus). Für die funktionelle Charakterisierung von Hochtemperatur-Thermoelektrika wird ein umfassendes Spektrum an Messverfahren (für temperaturabhängige Messungen des Seebeck-Koeffizienten, der elektrischen und thermischen Leitfähigkeit, des Hall-Koeffizienten und der thermoelektrischen Effektivität) benötigt, das den gesamten Bereich von Raumtemperatur bis zu höchsten Temperaturen umfasst.
Schwerpunkt laufender Entwicklungen sind Labor-Apparaturen für Hochtemperatur-Messungen des Seebeck-Koeffizienten, der elektrischen Leitfähigkeit und des Hall-Koeffizienten unter realen Einsatzbedingungen an Luft. Ein zentrales Problem hierbei ist die Realisierung langzeitlich beständiger Kontaktthermoelemente in Berührung mit silizidischen und oxidischen Probenmaterialien.
Selten verfügbare Charakterisierungsmethoden sowie unikale Apparateentwicklungen sind am DLR verfügbar, z. B.:
Unser Institut übernimmt Charakterisierungsleistungen thermischer und elektrischer Funktionseigenschaften für Kooperationspartner und im Auftrag externer Kunden.
Die Standardisierung thermoelektrischer Messverfahren wird in europäischer Zusammenarbeit mit dem NEDO Laboratory for Electrical Engineering, Cardiff, UK und der University of Aarhus, DK, betrieben und soll zu einer europaweiten Vernetzung ausgebaut werden.
Der Erfahrungsbereich bei der automatisierten Messwerterfassung soll mit dem zunehmenden Übergang thermoelektrischer Technologien in die industrielle Fertigung zukünftig für die Konzeption und Entwicklung von entsprechenden konfektionierten Komplett-Meßsystemen für kommerzielle Anwender ausgedehnt werden.