Die DLR-Experimentalturbine ist als vielseitige und offene Plattform für akademische und industrienahe Forschung konzipiert. Der Schwerpunkt liegt auf Themen mit Bezug zum Rotor. Sein Durchmesser stellt einen Kompromiss dar: der Rotor ist klein genug, um Modifikationen mit vertretbarem Aufwand durchführen zu können und groß genug, um mit modernen Anlagengenerationen vergleichbar zu sein. Gerade hier liegt die Besonderheit des Turbinendesigns, denn die Anlage ist mit schlanken Blättern ausgestattet, die für besonders hohe Umfangsgeschwindigkeiten ausgelegt sind. Die Experimentalturbine ist auf Flexibilität und Zugänglichkeit hin optimiert: sie kann mit Zweiblatt- und Dreiblattrotoren sowohl im Luv- als auch im Leebetrieb eingesetzt werden. Die modulare Blattspitze erlaubt die schnelle und kostengünstige Änderung der Rotoreigenschaften. Ein zusätzlicher Kran auf dem Gondeldach, eine externe Blattbefahranlage erlauben den Zugang für die Ausrüstung mit Messtechnik. Als Bestandteil des „Forschungsparks Windenergie“ des Forschungsverbunds Windenergie (FVWE) in Krummendeich wird die Anlage als Versuchsträger für Experimente zur Validierung numerischer Verfahren und zur Technologieerprobung dienen. Zu diesem Zweck werden die Komponenten der Anlage in Prüfstandsversuchen auf ihre genauen Eigenschaften hin untersucht.
Turbineneigenschaften
Geplante Forschungsthemen
Umsetzung
Aus Gründen der Kosteneffizienz, möglichst großer Robustheit und hoher Zuverlässigkeit basiert das Turbinendesign auf der Serienwindenergieanlage SG750.54 (S&G Engineering). Versteifte Varianten von Turm und Gondel und das eigens angefertigte Rotorblattdesign stellen die wesentlichen Änderungen dar.