Die zerstörungsfreie Prüfung (ZfP) von Bauteilen mittels Lambwellen ist eine aufstrebende Technologie im Bereich Luft- und Raumfahrt. Das DLR nutzt durch luft-gekoppelten Ultraschall angeregte Lambwellen für die einseitige Prüfung großer Luft- und Raumfahrtfahrzeugstrukturen, welche aus kohlenstofffaserverstärkten Kunstoffen (CFK) hergestellt werden. Um Lambwellen in einem Laminat anregen zu können, müssen die Ultraschallprüfköpfe jedoch unter dem richtigen Winkel zum Bauteil stehen. Da der Einschallwinkel vom Lagenaufbau und der Krümmung des Bauteils abhängt, muss der Einschallwinkel angepasst werden, falls sich einer oder beide Parameter von einem Ort zum anderen während des Scannens ändern. Dies ist zum Beispiel bei Flugzeughautfeldern der Fall. Da es sehr ineffizient wäre, den Inspektionsprozess wiederholt zu unterbrechen, den Einschallwinkel manuell anzupassen und dann die Inspektion fortzusetzen, wurde der Adaptive Endeffektor (AEE) entwickelt, welcher die Einschallwinkelanpassung on-the-fly ausführt.
Die automatisierte Einschallwinkelanpassung erlaubt die konstante Anregung von Lambwellen im Bauteil, wodurch die Bildgebung und damit die Detektierbarkeit von Fehlstellen verbessert wird. Der AEE ermöglicht somit die automatisierte, einseitige, luft-gekoppelte Ultraschallprüfung von Bauteilen mit variablen Dicken und Krümmungen. Diese neue Prüfmethode wird adaptive slanted reflection mode (ASRM) genannt und ist dem konventionellen, nicht-adaptiven focused slanted reflection mode (FSRM) deutlich überlegen.