Beobachtungen des Meeresspiegels

Seit dem Jahr 1995 werden Messungen der Meereshöhe mit einer Drucksonde durchgeführt. Gelegentliche Änderungen der Höhenreferenz durch gerätebedingte Neuinstallationen und Kollisionen mit Treibeis erlauben nur eingeschränkte Aussagen zur langfristigen Änderung des Meeresspiegels. Außerdem ist die höhenmäßige Anbindung an die Referenzpunkte der Messsysteme der geodätischen Raumverfahren durch Feinnivellements aufwändig und zeitintensiv. Aus diesem Grund wurde im Februar 2011 eine GNSS-referenzierte Radarsonde installiert, die nur im antarktischen Sommer betrieben wird. Dennoch lassen sich mit Hilfe der einzelnen Messabschnitte die Drucksondendaten kalibrieren und zu einer höhenreferenzierten Reihe zusammenfügen. Damit ist eine Trennung von Meeresspiegelschwankungen und Krustenbewegungen möglich.

In Kombination mit den Lösungen der GNSS-Stationen OHI2 und OHI3 sowie der VLBI-Antenne lässt sich die ellipsoidische Höhe des mittleren Meeresspiegels ermitteln. Sie beträgt je nach Lösung zwischen 21.251 und 21.266 Meter über der Oberfläche des WGS 84-Referenzellipsoids und entspricht der Höhe des Geoids plus der mittleren dynamischen Topographie der Meeresoberfläche.

Ellipsoidische Höhe des mittleren Meeresspiegels aus der Kombination von Pegelmessungen, GNSS- und VLBI-Lösungen und Feinnivellements. Aus: Klügel, Höppner et al. (2014): Polar Record, doi:10.1017/S0032247414000540.